Eine Sicherheitsbehörde der Provinz Kayseri, wo Fenerbahce am Samstag gegen den örtlichen Verein Klub antreten wird, erklärte, das Auswärtsspiel werde "ohne die Fans des Klubs" stattfinden. Ein Zusammenhang mit den regierungskritischen Gesängen wurde in der Mitteilung nicht hergestellt.
Fenerbahce verurteilte die Maßnahme als "inakzeptabel" und bezeichnete sie als "eine ungeschickte Entscheidung, die keinen sportlichen Kriterien entspricht". Fans des Tabellenzweiten hatten zuletzt im Zuge des verheerenden Erdbebens "Regierung, tritt zurück" gerufen. "20 Jahre Lügen und Betrug, tretet zurück", hieß es zudem. Bei der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien waren über 50.000 Menschen ums Leben gekommen.
Fenerbahce forderte die Sicherheitsbehörden auf, die Entscheidung zu revidieren. "Sie bedeutet nichts anderes, als den Verein zu bestrafen und unsere Fans daran zu hindern, ihre Mannschaft zu unterstützen", hieß es.
Auch Besiktas-Fans forderten die türkische Regierung unlängst mit Sprechchören zum Rücktritt auf und warfen Hunderte Stofftiere auf das Spielfeld, um an die Kinder unter den Opfer der Katastrophe zu erinnern.