FC Barcelona: Präsident Joan Laporta feuert im Fall Negreira gegen Real Madrid und Javier Tebas

SID
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Barcelonas Präsident Joan Laporta hat während einer Pressekonferenz im Zuge des Negreira-Skandals Real Madrid als "Mannschaft des Regimes" gebrandmarkt.

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Laporta behauptete, dass die Blancos in der Vergangenheit "durch Schiedsrichterentscheidungen begünstigt wurden". Barça kämpft darum, seinen Namen reinzuwaschen, nachdem man dem Klub vorgeworfen hatte, sich bei Offiziellen Vorteile erkauft zu haben.

Die Katalanen hatten zugegeben, zwischen 2001 und 2018 Zahlungen an José Maria Enriquez Negreira, den ehemaligen Vizepräsidenten des Schiedsrichter-Komitees, geleistet zu haben. Laporta behauptete nun, dass die Blaugrana nichts Falsches getan hätten, und holte dann zum Gegenschlag in Richtung von Real Madrid aus. Die Blancos gehören zur Gruppe derjeniger, die auf Strafen für Barça bei LaLiga und UEFA drängen.

Laporta sagte während der Pressekonferenz zudem am Montag: "Ich möchte auf die Anwesenheit eines Klubs in dem gesamten Prozess hinweisen, der Anschuldigungen macht. Ein Verein, der sagt, dass er sich geschädigt fühlt. Ein Verein, der schon immer durch Schiedsrichterentscheidungen begünstigt wurde. Er gilt als die Mannschaft des Regimes. Wegen seiner Nähe zur politischen und wirtschaftlichen Elite. Ich denke, man sollte daran erinnern, dass die meisten Präsidenten des CTA (spanisches Schiedsrichterkomitee) seit sieben Jahrzehnten Ex-Mitglieder, Ex-Spieler oder Ex-Offizielle von Real Madrid sind. 70 Jahre lang waren die Personen, die diejenigen auswählten, die auf dem Spielfeld für Gerechtigkeit zu sorgen hatten, ehemalige Gesellschafter, Ex-Spieler oder Ex-Direktoren von Real Madrid. In einigen Fällen sogar alles gleichzeitig."

Im Zuge dessen griff er auch La-Liga-Chef Javier Tebas an: "Ich möchte mit dem Finger auf den Präsidenten der LFP zeigen. Er hat sich unverantwortlich, unklug und mit einem offensichtlichen Mangel an Verantwortung verhalten. Er sollte mit dieser verbalen Inkontinenz aufhören."

Barça bereitet sich darauf vor, sich im Fall Negreira vor Gericht zu verteidigen. Gleichzeitig drohen dem Klub Sanktionen von der UEFA, aber Laporta sagte zu den Anschuldigungen: "Als dieser Fall Negreira an die Öffentlichkeit gelangte, wurde schnell klar, dass es sich um eine Rufmord-Kampagne gegen den FC Barcelona handelt. Der FC Barcelona hat niemals irgendetwas mit der Absicht getan, den sportlichen Wettkampf zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Wir haben nie etwas mit der Absicht getan, uns einen Vorteil zu verschaffen. Wir sind jetzt in der Öffentlichkeit gelyncht worden. Man hat uns schon als schuldig hingestellt, bevor wir überhaupt fair beurteilt wurden. Diesen Rufmord haben wir nicht verdient. Unsere guten Leistungen auf dem Platz stehen auf dem Spiel, genauso wie unsere Glaubwürdigkeit, die der Schiedsrichter und die des Fußballs allgemein."

Der FC Barcelona steht derzeit an der Tabellenspitze in LaLiga, hat aber finanzielle Schwierigkeiten. Jede Geldstrafe im Zusammenhang mit dem Fall Negreira würde die Katalanen empfindlich treffen, denn sie wollen dem Vernehmen nach den siebenfachen Ballon-d'Or-Gewinner Lionel Messi im Sommer nach Barcelona zurückzuholen.