Das Tischtuch mit Laporta sei zerissen, sagte Koeman gegenüber dem niederländischen Algemeen Dagblad: "Ihr werdet mich noch eine Weile nicht im Camp Nou sehen, das kann ich noch nicht machen. Mit diesem Präsidenten kann ich nicht so tun, als wäre nichts passiert." Koeman war noch unter Ex-Präsident Josep Bartomeu verpflichtet worden, ehe er von dessen Nachfolger Laporta entlassen wurde.
Der ehemalige Barca-Trainer, der im vergangenen Oktober nach 67 Pflichtspielen entlassen und später von Xavi ersetzt wurde, monierte: "Sie haben mir nicht die Zeit gegeben, die sie dem neuen Trainer Xavi gegeben haben. Es ist immer noch schmerzhaft für mich. Ich habe mit vielen verletzten Spielern gearbeitet. Jetzt ist Pedri wieder fit, und auch Ousmane Dembele."
Koeman weiter: "Es fehlte die notwendige Unterstützung von oben. Das Wichtigste war für mich nicht das Geld. Ich wollte als Trainer in Barcelona wirklich erfolgreich sein, alles tun, was ich kann, aber ich habe gemerkt, dass Laporta mich loswerden wollte, weil ich nicht von ihm ernannt wurde."
Der Abgang von Lionel Messi, dessen Vertrag aufgrund der finanziellen Schieflage der Katalanen nicht verlängert werden konnte, habe ebenfalls eine Rolle gespielt. "Auf Drängen der Vereinsführung habe ich dem Abgang einiger Spieler zugestimmt, um die Finanzen in Ordnung zu bringen", erklärte Koeman.
Koeman: "Warum musste Messi gehen?"
Im Winter schlug Barca allerdings auf dem Transfermarkt zu. Mit Ferran Torres (Manchester City), Adama Traore (Wolverhampton Wanderers) und Pierre-Emerick Aubameyang (FC Arsenal) wurden gleich drei neue Angreifer verpflichtet.
"Wenn man dann sieht, dass sie jemanden für 55 Millionen Euro holen, kurz nachdem sie Lionel Messi haben gehen lassen. Dann fragt man sich, ob da nicht etwas anderes im Spiel war. Warum musste Messi gehen?", fragte Koeman, ohne weiter darauf einzugehen.
Trotzdem freut sich Koeman "für den Verein, weil es jetzt besser läuft, und für die Spieler". Besonders schön sei es für ihn, Frenkie de Jong zu sehen, wie er guten, klassischen Fußball spielt, "er hat so viel Qualität".