"Es könnte verhandelt werden", sagte Reals Kapitän Sergio Ramos, der seinem prominenten Mitspieler jedoch jegliche Absicht absprach. "Der Platzverweis war ärgerlich. Vielleicht war es kein Elfmeter, aber die Rote Karte war hart", meinte Reals Trainer Zinedine Zidane, dessen Team ohne den gesperrten Luka Modric, dafür aber mit Toni Kroos antrat.
Wie Marca schrieb, ist bei einem solchen Vorgehen gegen den Unparteiischen laut Artikel 96 des Regelwerks eine Sperre von vier bis zwölf Spielen vorgesehen. Wahrscheinlich werden es eher vier Spiele. Dann würde der Superstar den Königlichen aber immerhin im Rückspiel des nationalen Supercups am Mittwoch zu Hause gegen die Katalanen (23.00 Uhr) sowie in den folgenden drei Ligaspielen fehlen.
Das Spiel in Camp Nou kam erst in der zweiten Halbzeit auf Touren. Real, das in der vergangenen Woche durch ein 2:1 über Manchester United den europäischen Supercup gewonnen hatte, war durch ein Eigentor von Gerard Piqué etwas glücklich in Führung (50.) gegangen. Lionel Messi (77.) glich per Elfmeter nach einem umstrittenen Foul an Luis Suarez aus. "Das war nie ein Elfmeter", moserte Ramos hinterher.
Ronaldo brachte Real auf die Siegerstraße
In der Schlussphase begann die große Zeit von Ronaldo, der wegen Trainingsrückstands erst in der 58. Minute eingewechselt worden war. Erst erzielte der Weltfußballer mit einem sehenswerten Schlenzer (80.) die 2:1-Führung, dann kassierte der 32-Jährige Gelb, weil er beim Torjubel das Trikot ausgezogen hatte.
Doch damit nicht genug. In der 82. Minute sank CR7 im Zweikampf mit Barcas Samuel Umtiti im gegnerischen Strafraum zu Boden. Der Unparteiische entschied jedoch etwas übertrieben auf Schwalbe, zeigte erneut Gelb, und der Superstar musste vom Platz.
Noch schwerwiegender war jedoch die Szene im Anschluss, in der Ronaldo De Burgos Bengoetxea gegen den Rücken stieß. Der Unparteiische notierte den Vorfall im Spielbericht, Ronaldo muss nun auf die Entscheidung warten.
Zidane wollte nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen. "Ich kommentiere die Entscheidungen der Schiedsrichter generell nicht", meinte der frühere Weltfußballer und freute sich lieber über die gute Ausgangsposition für das Rückspiel, die Jung-Star Marco Asensio (90.) mit seinem Treffer zum 3:1 perfekt machte: "Das war ein wichtiger Schritt, doch die Entscheidung ist noch nicht gefallen. Alles kann noch passieren."