"Die Entlassung folgt aus bestimmten Verhaltensweisen während und nach dem italienischen Pokalfinale, die nach Ansicht des Vereins nicht mit den Werten von Juventus, die alle Repräsentanten des Klubs verinnerlichen müssen, vereinbar sind", teilte Juventus am Freitagnachmittag in einem offiziellen Statement mit.
Laut der Gazzetta dello Sport spart Juve mit der fristlosen Kündigung sieben Millionen Euro netto plus zwei Millionen Boni ein, die Allegri noch zugestanden hätten, weil sein Vertrag noch bis 2025 lief. Nach Informationen von SPOX wird U19-Trainer Paolo Montero interimistisch für die abschließenden beiden Serie-A-Spiele übernehmen.
Juve ist aktuell Tabellenvierter, hat die Champions-League-Qualifikation aber schon sicher. Als Wunschkandidat ab Sommer gilt Thiago Motta. Er führte den FC Bologna sensationell ebenfalls in die Königsklasse, sein Vertrag gilt bis 2027. Am Montag kommt es zum direkten Duell zwischen Juve und Bologna.
Allegri gewann mit Juve am Mittwoch die Coppa Italia, der 1:0-Sieg im Finale gegen Atalanta Bergamo wurde aber von den Ausrastern des Trainers überschattet. In der fünften Minute der Nachspielzeit sah Allegri die Rote Karte, nachdem er sich wutentbrannt seines Sakkos entledigt hatte und auf den vierten Offiziellen losgegangen war.
Im Stadioninneren soll Allegri anschließend einen Scheinwerfer zerstört haben. Kurz vor der anschließenden Pressekonferenz habe Allegri zudem den Chefredakteur der Tuttosport Guido Vaciago bedroht und beleidigt. Laut des Journalisten habe Allegri unter anderem gesagt: "Ich weiß, wo ich Sie finden kann. Ich werde kommen und Ihnen beide Ohren abreißen. Ich komme und schlage Ihnen ins Gesicht und schreibe die Wahrheit in Ihre Zeitung." Allegri soll Vaciago auch geschubst und ihm den Finger unter die Nase gehalten haben. Außerdem hatte Allegri Juves Sportdirektor Cristiano Giuntoli beschimpft und weggedrängt.
Juventus entschuldigte sich anschließend für das Verhalten seines Trainers. Allegri veröffentlichte über seinen Anwalt eine Stellungnahme, in der von einer "heftigen verbalen Auseinandersetzung in der Aufregung des Augenblicks" die Rede ist. Ansonsten bestritt er die Aussagen des Journalisten. Der italienische Fußballverband FIGC hat unterdessen Ermittlungen gegen den 56-Jährigen eingeleitet. Für seine Rote Sperre bekam Allegri bereits eine Sperre von zwei Spielen sowie eine Geldstrafe in Höhe von 5000 Euro erteilt.