"Nach dem Spiel gegen Juve versuchte ich, mir einen weiteren Traum zu erfüllen und das Trikot von CR7 abzugreifen. Das wäre ein absolutes Highlight in meiner Sammlung gewesen", schreibt Gosens. "Nach dem Abpfiff machte ich mich sofort auf die Socken zu ihm und versäumte dadurch, der Jubeltraube beizuwohnen, die sich völlig zu Recht bildete - es müssen nun mal Prioritäten gesetzt werden, Freunde. CR7 hatte allerdings gar keinen Bock auf mich."
Gosens führt aus: "Als ich bei ihm angelangt war und fragte: 'Cristiano, can I maybe have your Jersey?', schaute er nicht mal auf, sondern sagte beim Weiterlaufen nur 'No!'. Aua! Ich lief, glaube ich zumindest, komplett rot an und schämte mich sogar für einen kurzen Augenblick. Ich war mal eben von der Platte rasiert worden, fühlte mich winzig klein mit Hut." Er habe anschließend versucht "die Situation geschmeidig zu überspielen". Generell sei ihm die Aktion andererseits auch positiv in Erinnerung geblieben: "Machte ja nichts, immerhin hatten wir gerade Juve aus dem Pokal geworfen."
Den Traum, seiner Sammlung ein Trikot des fünfmaligen Weltfußballers hinzuzufügen, hat Gosens indes noch nicht aufgegeben: "Vielleicht ging ich ihm aber tatsächlich einfach nur auf die Eier. Deswegen Cristiano: Wenn du einen jungen Mann nachträglich noch glücklich machen willst, die Adresse vom Verein lautet: Corso Europa 46, 24040 Ciserano. Liebe Grüße", schreibt der 26-Jährige.
Gosens Werdegang unterscheidet sich von dem der meisten anderen Fußballer. Anders als der Großteil der heutigen Profis, wurde der gebürtige Emmericher nicht in einem Nachwuchsleistungszentrum ausgebildet, sondern spielte in der Jugend für den 1. FC Bocholt und den VfL Rhede. Erst mit 18 Jahren wechselte er in die Jugendabteilung von Vitesse Arnheim.
Nach einigen Jahren in den Niederlanden schloss Gosens sich Atalanta Bergamo an, bei den Norditalienern avancierte er zum Stammspieler und Champions-League-Teilnehmer. Im September 2020 feierte er sein Debüt für die deutsche Nationalmannschaft.