Die italienische Sportzeitung Corriere dello Sport sah sich einem Shitstorm ausgesetzt, nachdem am Donnerstagmorgen das Titelblatt viral gegangen war, auf dem unter der Überschrift "Black Friday" die beiden farbigen Spieler Romelu Lukaku und Chris Smalling zu sehen waren, die am Freitag beim Spiel zwischen Inter und dem AS Rom aufeinandertreffen.
Die Roma, Inter, Milan und der AC Florenz reagierten via Twitter mit Empörung auf das Zeitungscover. Die Macher der Zeitung fühlen sich missverstanden und beschuldigen nun ihre Kritiker, Kontroversen auslösen zu wollen.
Die Freitagausgabe der nationalen Sportzeitung bildet diese Verteidigungshaltung nun ab: "Wen nennt Ihr rassistisch? Lynchen einer Zeitung, die seit einem Jahrhundert Freiheit und Gleichheit verteidigt," lautet die Schlagzeile. Dazu ist eine Collage aus vergangenen Schlagzeilen zu sehen, die sich mit dem Thema Rassismus im Fußball beschäftigen.
Lukaku und Smalling reagieren auf Schlagzeile
Zudem steht geschrieben: "Die Zeile 'Black Friday' ist - für diejenigen, die sie verstehen wollen und können - eine Lobpreisung der Verschiedenheit sowie der Stolz auf die Vielfalt. Wenn Ihr das nicht versteht, dann, weil Ihr es nicht könnt oder wollt. 'Black Friday' ist der unschuldige Titel einer Zeitung, die seit fast einem Jahrhundert mit Hartnäckigkeit und Leidenschaft die Werte des Sports verteidigt. Dennoch wurde er von denen, die Gift in sich tragen, in Gift verwandelt."
Bereits am Donnerstag hatten Lukaku und Smalling auf die Schlagzeile reagiert. "Statt sich auf das Spiel zwischen beiden Teams zu konzentrieren, kommt der Corriere dello Sport mit der dümmsten Überschrift, die ich in meiner Karriere jemals gesehen habe", schreibt der Torjäger des Serie-A-Spitzenreiters. "Mit solchen Dingen werden die Negativität und das Rassismus-Problem in diesem Land angeheizt."
Smalling schrieb bei Twitter: "Ich hoffe, die Autoren, die für diese Überschrift verantwortlich sind, werden dafür zur Verantwortung gezogen. Sie sollen sich im Klaren sein, welche Kraft solche Worte haben und was sie auslösen können."
Zuletzt war es in italienischen Stadien wiederholt zu rassistischen Anfeindungen von den Rängen gegen farbige Spieler gekommen, beim 2:1-Sieg von Inter bei Cagliari war es unter anderem Lukaku, der von Fans der Heimmannschaft mit Affenlauten bedacht wurde. In der Folge hatten sich die Top-Klubs der Serie A zusammengeschlossen, um eine "gemeinsame und harte Anti-Rassismus-Politik" zu fahren.