"Ich will nichts von OM, kein Geld. Ich will einfach nur weg", sagte der Portugiese am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Gut drei Stunden später verkündete der Klub die Trennung vom 43-Jährigen.
Vorausgegangen war der Wechsel des ehemaligen französischen U21-Nationalspielers Olivier Ntcham von Celtic Glasgow zu OM, den die Franzosen kurz vor Ende der Transferperiode bekannt gaben. Dabei handelten die Olympique-Verantwortlichen bei der Verpflichtung offenbar gegen den ausdrücklichen Willen des Trainers.
"Ich habe es nach dem Aufstehen aus der Presse erfahren", sagte Villas-Boas: "Ich habe die Entscheidung nicht getroffen, ich habe mit der Entscheidung nichts zu tun. Ich habe mich ausdrücklich gegen den Spieler ausgesprochen, er war nie auf unserer Liste. Deshalb habe ich meinen Rücktritt eingereicht."
Olympique Marseille entlässt Villas-Boas
OM erklärte daraufhin in der Pressemitteilung zur Trennung: "Die Kommentare, die auf einer Pressekonferenz in Bezug auf Pablo Longoria, den für Fußball zuständigen Generaldirektor, gemacht wurden, sind inakzeptabel." Dass sich die Wege des Klubs und des Trainers trennten, sei "unvermeidlich" geworden.
Die neuerlichen Querelen passen in das derzeitige Bild des südfranzösischen Klubs. In der Liga ist OM nach drei Niederlagen in Serie auf Platz neun abgerutscht, zudem sorgten Fan-Ausschreitungen am Wochenende für Negativschlagzeilen.
Hunderte aufgebrachte Anhänger hatten sich am Samstag gewaltsam Zutritt zum Trainingsgelände verschafft und nach Klub-Angaben einen Sachschaden von mehreren hunderttausend Euro verursacht. Der seit Wochen schwelende Protest richtet sich gegen die Vereinsführung und besonders gegen den in Paris geborenen OM-Präsidenten Jacques-Henri Eyraud. 25 Personen wurden nach Angaben der Polizei festgenommen, das Ligaspiel am Samstag gegen Stade Rennes abgesagt.