Sagnols Landsmann bezeichnete die Aussagen Sagnols - offenbar noch in Unkenntnis der Entschuldigung - als "völlig unakzeptabel, weil es Vorurteile schürt und die Grundlage für Rassismus gegen Afrika schürt". Außerdem zeuge es von "extremer Ignoranz der Geschichte des afrikanischen Fußballs", so Champagne, der seine Erklärung über mehrere Tweets hinweg verteilte.
Sagnol verlas derweil am Donnerstag auf einer Pressekonferenz seine Klarstellung, "um eine Fehlinterpretation meiner Worte zu verhindern". Er versicherte, es tue ihm leid, wenn sich jemand durch seine Aussagen "schockiert, erniedrigt oder verletzt" gefühlt habe. Der langjährige Außenverteidiger von Bayern München und Weltmeister von 1998 machte "mangelnde Klarheit" und eine "nicht perfekte Semantik" als Grund dafür aus, dass er falsch verstanden worden sei.
Aussagen seien "rein aufs Sportliche" bezogen
Die rassistische Interpretationen entsprächen absolut nicht seiner "menschlichen Überzeugung". Er habe seine Aussagen auch rein aufs Sportliche bezogen, "und in keiner Weise politisch oder sozial". Auch habe er niemandem Intelligenz absprechen wollen. Seine Spieler hätten ihn richtig verstanden.
Der 37-Jährige Sagnol hatte in einem Zeitungsinterview angesichts der Abstellungen für den Afrika-Cup erklärt: "Solange ich Trainer bei Girondins Bordeaux bin, werden wir weniger Profis aus Afrika verpflichten." Zudem hatte er sich über die Vorzüge "typischer afrikanischer Spieler" ausgelassen: "Sie sind billig, kampfbereit und kräftig." Das sei im Fußball aber nicht alles, man "benötige auch "Technik, Intelligenz und Disziplin".
Beim Tabellenvierten der Ligue 1 spielen einige afrikanische Spieler, so zum Beispiel Lamine Sane (Senegal), Andre Biyogo Poko (Gabun), Wahbi Khazri (Tunesien) sowie die Malier Cheick Diabate und Abdou Traore. Der Afrika-Cup findet vom 17. Januar bis zum 8. Februar 2015 in Marokko statt.
Willy Sagnol im Steckbrief