Mit Borussia Dortmund wurde Jürgen Klopp zweimal Meister, Pokalsieger und kam ins Champions-League-Finale. Mit Liverpool gewann er jenes im zweiten Anlauf, zudem holte er die englische Meisterschaft. So könnte eine von ihm zusammengestellte Top-11 aussehen.
Tor - ALISSON (Liverpool)
Seine Ankunft bei den Reds nach dem verlorenen CL-Finale 2018 war das letzte Puzzleteil. Er bewahrte Liverpool mit Sensationsparaden gegen Napoli vor dem Aus in der Gruppenphase und leistet sich ohnehin kaum Fehler.
Wurde nach dem Champions-League-Sieg 2019 zum FIFA-Welttorhüter und erhielt bei der Ballon d'Or-Gala 2019 die erstmals vergebene Lew-Jaschin-Trophäe für den besten Keeper. "Bei ihm sehen schwere Dinge ganz leicht aus", schwärmte Klopp.
Abwehr - TRENT ALEXANDER-ARNOLD (Liverpool)
Kam 2016 - nur ein Jahr nach Klopps Ankunft an der Anfield Road - aus der eigenen Liverpooler Jugend zu den Profis. Spätestens seit dem Frühjahr 2018 nicht mehr aus der Startelf wegzudenken.
Sein Geniestreich gegen Barca im Rückspiel des CL-Halbfinals 2019 ist schon jetzt legendär. Klopp bezeichnete ihn einst kürzlich als seine beste "Verpflichtung" als Liverpool-Trainer, weil er auf Co-Trainer Pep Lijnders hörte und ihm eine Chance gab.
VIRGIL VAN DIJK (Liverpool)
Seine Ablöse in Höhe von 84,65 Millionen Euro machte sich bezahlt. Van Dijk gilt aktuell als einer der besten Innenverteidiger der Welt und als nahezu unüberwindbar im Eins-gegen-Eins. Wurde 2019 zu Europas bestem Fußballer des Jahres.
Zum Gewinn des Ballon d'Or reichte es dann jedoch nicht ganz, was Klopp bedauerte: "Wenn man wirklich nur das letzte Jahr betrachtet, kann ich mich an keine beeindruckendere Saison eines Abwehrspielers jemals erinnern, ganz ehrlich."
MATS HUMMELS (BVB)
War beim BVB schon unter Klopps Vorgänger Thomas Doll gesetzt und wurde unter Klopp einer der besten Innenverteidiger der Welt. Gemeinsam mit Neven Subotic bildete er den so erfolgreichen "Kinderriegel" der Meister- und Double-Jahre.
Klopp schwärmte selbst als Liverpool-Trainer noch von Hummels und adelte ihn 2019 als "besten deutschen Innenverteidiger" und einen "natürlichen Führungsspieler". Ein Platz in der Kloppo-Top-11 sollte ihm sicher sein.
Mittelfeld - ILKAY GÜNDOGAN (BVB)
Kam nach dem Gewinn der Meisterschaft 2011 als Sahin-Ersatz zum BVB und machte diesen als Mittelfeld-Dirigent schnell vergessen. Schon damals schwärmte Klopp, dass Gündogan "fußballerisch außergewöhnlich" sei.
Holte mit Klopp und dem BVB 2012 das Double, traf im Champions-League-Finale 2013 vom Punkt. Hatte anschließend großes Verletzungspech, ist aber dennoch einer der besten Mittelfeldspieler Deutschlands und absolute Stammkraft bei Manchester City und dem FC Barcelona.
JORDAN HENDERSON (Liverpool)
Übernahm die schwere Bürde als Liverpool-Kapitän von Legende Steven Gerrard und drohte, an ihr zu zerbrechen. Sah sich ständiger Kritik von Fans und Experten ausgesetzt, ein Gespräch mit Klopp änderte jedoch alles.
Nach der Verpflichtung von Fabinho drohte Henderson der Verlust seines Stammplatzes. Gemeinsam mit Klopp verständigte er sich darauf, künftig als Achter zu spielen - mit durchschlagendem Erfolg. "Er ist ein genialer Spieler", schwärmte Klopp. Mittlerweile in Saudi-Arabien.
MARCO REUS (BVB)
"Es war immer klar, dass ein verletzungsfreier Marco Reus einer der dominantesten Spieler der Liga ist", sagte Klopp zuletzt über seinen "außergewöhnlichen" ehemaligen BVB-Schützling: "Es macht richtig Spaß ihm zuzugucken."
In seiner ersten BVB-Saison unter Klopp blieb Reus ausnahmsweise verletzungsfrei, hatte herausragende Werte. Nach Klopps Weggang eine umso festere Größe beim BVB, sogar lange Kapitän und trotz langer Verletzungspausen noch immer einer der Besten.
MARIO GÖTZE (BVB)
War Klopps Liebling beim BVB und schwang sich damals auf, die Fußball-Welt zu erobern. "Jeder, der was von Fußball versteht, hat genau das Richtige in ihm gesehen: ein außergewöhnliches Talent", sagte Klopp bei DAZN in der Retrospektive.
Beim FC Bayern erhielt die steile Karriere ihren ersten Knick. Es folgte eine schwere Stoffwechselerkrankung, ein Formtief und die Rückkehr zum BVB. Mittlerweile bei Eintracht Frankfurt.
Angriff - MOHAMED SALAH (Liverpool)
Stieß im Sommer 2017 zum FC Liverpool. Schon damals hatte Klopp hohe Erwartungen: "Er ist ein ambitionierter Spieler, der gewinnen möchte. Er weiß, dass er das bei Liverpool kann. Er glaubt an das, was wir vorhaben."
Und wie Salah daran glaubte und selbst seinen Anteil daran leisten wollte: In über 300 Spielen traf er rund 200 mal für die Reds und bildete einst mit Roberto Firmino und Sadio Mané ein gefürchtetes Trio. "Er ist ein Weltklasse-Spieler", sagte Klopp über Salah.
ROBERT LEWANDOWSKI (BVB)
Musste sich in seinem ersten BVB-Jahr noch mit der Jokerrolle hinter Lucas Barrios begnügen, startete dann jedoch auch mit Klopps Hilfe eine Weltkarriere. "Er hat mir die Welt des Fußballs eröffnet", sagte er über Klopp.
Klopp selbst bedankte sich bei Lewandowski auf einer Pressekonferenz 2019. Ohne den Polen sei "meine Karriere wahrscheinlich nicht die, die sie jetzt ist". Nach 103 Toren für den BVB brach er bei Bayern sämtliche Rekorde und kickt nun in Barcelona.
SADIO MANÉ (Liverpool)
2014 lehnte Klopp ihn als BVB-Trainer noch ab. "An dem Tag habe ich total daneben gelegen", gab er Jahre später zu. Und das auch vollkommen zurecht. 2016 holte Klopp Mané zu den Reds und prägte eine lange Erfolgsgeschichte.
In 269 Spielen für Liverpool steuerte Mané bei 120 Tore und 48 Vorlagen bei. "Er ist ausdauernd, er ist schnell, er ist technisch gut, er ist beidfüßig", sagte Klopp über den Senegalesen, der "riesige Sachen auf sich genommen hat, um hier zu sein." Mittlerweile spielt er nach einem missratenen Engagement beim FC Bayern in Saudi-Arabien.