"Es ist nicht der Moment, um so etwas zu tun", wetterte Tuchel, "wenn wir Solidarität zeigen wollen, dann zeigen wir Solidarität, und das sollten wir gemeinsam tun."
Die gemeinsame Respekt-Bekundung sei unerlässlich, "es ist nicht der Moment für andere Botschaften", so der ehemalige Dortmund- und Mainz-Coach: "Unser Klub möchte, dass sich unsere Fans zu diesem Applaus bekennen."
Man tue dies für die Ukraine, "und es gibt keine zwei Meinungen darüber. Wir sind mit in unseren Gedanken bei den Menschen in der Ukraine, sie haben unsere Unterstützung. Wir sollten zusammenstehen".
Der Russe Abramovich hatte am Mittwoch angekündigt, den Klub nach 19 Jahren Besitz verkaufen zu wollen. Hintergrund sind die weitreichenden Wirtschaftssanktionen gegen russische Geschäftsleute und Politiker sowie die Ächtung russischer Sportlerinnen und Sportler in sämtlichen Bereichen. "Es tut weh, mich auf diese Art und Weise vom Klub zu trennen", teilte der Oligarch mit.
Bei den Fans und auch vielen aktuellen und ehemaligen Spielern der Londoner ist Abramovich äußerst beliebt. Er führte den Klub in seiner Regentschaft in den Kreis der europäischen Topteams, mehr als zwei Milliarden Euro steckte er in Spielertransfers. In der Zeit seit der Übernahme des 55-Jährigen gewann Chelsea zweimal die Champions League und fünfmal die englische Meisterschaft.
Klublegende John Terry wurde aus der britischen Politik für ein Bild kritisiert, das er in den sozialen Netzwerken postete. Dieses zeigt ihn und Abramovich gemeinsam mit der Premier-League-Trophäe. Dazu schrieb Terry: "Der Beste!"
Als Interessent für eine Übernahme des Klubs gilt der Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss. Gegenüber der Schweizer Zeitung Blick betonte Wyss, er könne sich einen Einstieg vorstellen. Allerdings müssten die Rahmenbedingungen erst geprüft werden.