Die Treuhänder der gemeinnützigen Stiftung des FC Chelsea, die am Samstag überraschend von Klub-Eigentümer Roman Abramovich mit der Kontrolle über den Verein bedacht worden sind, zeigen sich noch zurückhaltend und haben dem Schritt noch nicht zugestimmt. Sie haben ethische und rechtliche Bedenken, die noch nicht ausgeräumt werden konnten.
Nach Informationen von SPOX und GOAL haben die Treuhänder den Eindruck, dass rechtliche und regulatorische Fragen erst geklärt werden müssen. Außerdem gibt es ethische Vorbehalte, denn Abramovichs Entscheidung wird in England als Schritt gesehen, um möglichen Sanktionen wegen seiner angeblichen Verbindungen zum russischen Präsidenten Vladimir Putin zu entgehen. Vor der Bekanntgabe am Samstag gab es kein Gespräch zwischen Abramovich und den Treuhändern.
Englischer Abgeordneter über Abramovich: "Ein klassisches Täuschungsmanöver"
Der englische Parlaments-Abgeordnete Chris Bryant sagte dem Guardian: "Ich habe die Sorge, dass das ein klassisches Täuschungsmanöver ist, mit dem er mögliche Sanktionen abwenden will."
Bryant fügte hinzu: "Er hätte sich einiges ersparen können, wenn er einfach Putin und dessen kriminelle Invasion der Ukraine verurteilt hätte."
Derweil gab ein Sprecher von Abramovich bekannt, dass er "von der ukrainischen Seite um Unterstützung bei der Erzielung einer friedlichen Lösung gebeten wurde". Zur Situation als solcher oder zu seiner Beteiligung wollte der Sprecher sich jedoch nicht äußern.