Carabao Cup Finale: Kepa verweigert Auswechslung - City schlägt Chelsea im Elfmeterschießen

SID
Maurizio Sarri (l.) kann es nicht fassen: Kepa lässt sich nicht für Willy Cabalerro (r.) auswechseln.
© getty

Pep Guardiola hat in knapp zwei Jahren beim englischen Meister Manchester City bereits den vierten Titel gewonnen. Trotz eines Fehlschusses von Nationalspieler Leroy Sane setzte der Titelverteidiger sich im Finale des Ligapokals gegen den FC Chelsea mit 4:3 im Elfmeterschießen durch. Nach 120 Minuten hatte es 0:0 gestanden. Für Schlagzeilen sorgte dabei Chelseas Torhüter Kepa, der seine Auswechslung verweigerte.

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Kepa ließ sich zum Ende der Verlängerung auf dem Rasen behandeln, Ersatzmann Caballero machte sich warm. Als Kepa wieder stand, gestikulierte er mit erhobenem Zeigefinger in Richtung Bank, dass er weitermachen könne und nicht ausgewechselt werden wolle. Als sein Trainer Maurizio Sarri ihn wenig später dann doch auswechseln wollte, protestierte Kepa heftig und ließ sich auch von Abwehrspieler David Luiz nicht dazu bewegen, vom Platz zu gehen.

Kepa diskutierte daraufhin kurz mit dem Schiedsrichter, während Sarri an der Seitenlinie immer wütender wurde. Er nahm nach einer Diskussion mit dem vierten Offiziellen die Auswechslung zurück, riss sich seine Jacke auf und schimpfte erbost vor sich hin. Das Ende vom Lied: Kepa blieb auch beim Elfmeterschießen im Tor und hielt gegen Sane, ließ zuvor jedoch einen harmlosen Versuch von Sergio Agüero durchrutschen.

Maurizio Sarri gibt Kepa Recht - Vincent Kompany witzelt

"Es war ein großes Missverständnis. Ich habe verstanden, dass der Torhüter Krämpfe hatte. Daher war er für mich nicht in der Lage am Elfmeterschießen teilzunehmen. In der Zwischenzeit wollte ich Caballero auf dem Platz haben", sagte Sarri nach dem Spiel bei Sky Sports. "Der Torhüter wollte mich wissen lassen, dass er in der Lage ist, ins Elfmeterschießen zu gehen. Kepa hatte Recht, aber sein Verhalten war falsch. Im Grunde hatte er Recht. Ich habe es erst nach dem Spiel bemerkt." Abschließend sagte der Italiener: "Ich muss mit ihm reden, um es zu klären, denn jetzt verstehe ich die Situation sehr gut."

Vincent Kompany von ManCity nahm die Episode mit Humor. "Sowas habe ich natürlich noch nie gesehen. Ich wünschte, ich könnte das auch ab und zu machen, wenn ich nicht ausgewechselt werden will", sagte er gegenüber Sky Sports. Kompany sprach sich zudem für Kepas Ersatzmann Willy Caballero aus, der zuvor bei City gespielt hatte: "Ich weiß, wie stark er bei Elfmetern ist. Als wir den Wettbewerb gegen Liverpool gewannen, war er unglaublich und hat das Elfmeterschießen für uns gewonnen."

Mit Caballero auf dem Platz hätten die City-Spieler mit einem weiteren Psychospielchen umgehen müsssen. "Aber das ist nicht passiert", sagte Kompany, "und so war das Selbstvertrauen bei den Elfmetern da."

Chelsea: Rüdiger verpasst zweiten Pokalsieg

Raheem Sterling verwandelte den entscheidenden Elfmeter für City, anders als Sane traf Ilkay Gündogan vom Punkt. Die beiden deutschen Nationalspieler hatten sich vier Tage nach dem 3:2 im Achtelfinale der Champions League bei Schalke 04 zunächst lange mit der Zuschauerrolle auf der Bank begnügen müssen.

Chelseas Antonio Rüdiger verpasste indes seinen zweiten Pokalsieg in England. Nach dem Triumph im FA Cup in der vergangenen Saison erlebte der Abwehrspieler seine erste Endspielniederlage mit den Blues. Guardiola hatte in seiner ersten Saison bei den Citizens die Meisterschaft, den Ligapokal und den Supercup gewonnen.

Nach einer ereignisarmen ersten Hälfte mit nur einem Torschuss traf Agüero vor 81.775 Zuschauern im Wembleystadion für City ins Netz - allerdings aus Abseitsposition (56.). Erst in der 79. Minute wurde Gündogan eingewechselt, Sane kam sechs Minuten später aufs Feld. In der Nachspielzeit verpasste Willian das Siegtor für Chelsea, Ederson parierte den Freistoß seines brasilianischen Landsmannes glänzend. Auch die Verlängerung verstrich ohne große Höhepunkte.

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