"Ich habe Glück, denn ich habe die Möglichkeit gehabt, die besten Leute hierher zu holen", lobt Klopp gegenüber Goal seine Trainerkollegen. Die größte Aufmerksamkeit wird allerdings immer auf den Cheftrainer gelegt. Auch wenn ihm das eigentlich gegen den Strich geht: "Ich bin keine One-Man-Show. Das war ich nie und wollte das auch nie sein."
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Klopp ist sich bewusst, dass "ich womöglich öfter im Fernsehen zu sehen bin als vielleicht sogar die Spieler." Schließlich wären die auch immer in Bewegung, "während ich nur rumstehe und auf meinem Gesicht lustige Grimassen zu sehen sind, die alle Leute dauernd zu sehen bekommen." Dass er diesen Umgang mit seiner Person nicht ändern kann, hat er aber längst eingesehen: "Ich will diese Aufmerksamkeit gar nicht und mag sie auch nicht. Aber ich akzeptiere das als Teil des Geschäfts."
Deswegen legt Klopp umso mehr Wert darauf, die Leistungen seines Trainerstabs hervorzuheben. "Wir sprechen viel miteinander. Das ist für mich das Beste, was jeden Tag passieren kann: Wenn man sich mit klugen Leuten über Dinge unterhält, von denen die viel mehr verstehen als man selbst", berichtet der 49-Jährige über die tägliche Arbeit an der Anfield Road.
Buvac? "Beste Trainer den ich je getroffen hab"
Schließlich ist Klopp nur von Experten umgeben. Egal ob Fitness, Taktik, Analyse oder Nachwuchs: Jeder Verantwortliche erfüllt seine Aufgabe zum Wohle der Gesamtheit und ordnet sich dem gemeinsamen Erfolg unter. "Ich möchte eigentlich eine Atmosphäre schaffen wie diese hier: Jeder bringt seine Stärken in das Team ein und sorgt dafür, dass wir gemeinsam besser werden", so Klopp.
Allen voran nennt der Ex-Borusse seinen langjährigen Co-Trainer Zeljko Buvac: "Zeljko ist der beste Trainer, den ich je getroffen habe. Er ist unglaublich - ein lebendes Fußball-Buch!" Bereits in Dortmund arbeiteten Klopp und Buvac erfolgreich zusammen.
Trophäen oder Nachhaltigkeit?
Erfolg ist auch das Stichwort, nach dem sie sich an der Merseyside sehnen. Doch der lässt sich nicht nur in Titeln und Trophäen dokumentieren. "Ich weiß, dass es im Fußball nur um Erfolg geht. Aber es ist auch wichtig, dass man sich in 20 Jahren zurückerinnern kann und denkt, dass man trotz all der harten Arbeit während dieser Entwicklung und Lernphase eine tolle gemeinsame Zeit hatte", legt Klopp auch Wert auf gemeinsame Zeit, die man hat.
Deswegen geht es dem deutschen Übungsleiter nicht nur um die Titeljagd mit den Reds, sondern auch darum, nachhaltig in Erinnerung zu bleiben: "Verantwortung zu haben, heißt für mich, dass es nie vorbei ist - selbst wenn du gehst. Man sollte etwas schaffen, an dem man gemessen werden kann, auch wenn man bereits gegangen ist."
Deshalb ist es auch nicht Klopps Ziel, bis zum letzten Tag und darüber hinaus gefeiert zu werden, sondern "dass die die Leute immer noch den Nutzen aus meiner Zeit als Trainer hier spüren können."
Jürgen Klopp im Steckbrief