"Ich schalte nicht ein": Toni Kroos kritisiert neue Klub-WM

SID
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© getty

Toni Kroos kann der reformierten und aufgeblähten Klub-WM nichts abgewinnen.

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"Ich schalte nicht ein", kündigte der im Sommer zurückgetretene Weltmeister von 2014 in der jüngsten Folge seines Podcasts "Einfach mal Luppen" an und übte angesichts der steigenden Belastung für die Spieler deutliche Kritik am Weltverband FIFA: "Man muss irgendwann mal aufwachen und ein bisschen an die Spieler und ein ganz kleines bisschen weniger ans Geld denken."

Die Premiere der neuen Klub-WM findet vom 15. Juni bis 13. Juli 2025 in den USA statt. An dem Turnier nehmen 32 Mannschaften aus Afrika, Asien, Europa, Amerika und Ozeanien teil, es soll im Vierjahresrhythmus ausgetragen werden. Aus Deutschland sind Rekordmeister Bayern München und Borussia Dortmund qualifiziert. Bislang umfasste die Klub-WM nur sieben Teams und wurde im Dezember gespielt.

Kroos hält die Austragung des rund vierwöchigen Turniers für "einfach unverantwortlich" und keinesfalls zuträglich für die Qualität des Fußballs. "Das wird eine schlechte Klub-WM und eine schlechte WM", sagte Kroos auch mit Blick auf die erstmals mit 48 Teams ausgetragene WM ein Jahr später in den USA, Kanada und Mexiko (11. Juni bis 19. Juli 2026): "Irgendwann sind die Spieler kaputt."

Toni Kroos über Karriereende: "Perfekter Zeitpunkt, um aufzuhören"

Er habe den "perfekten Zeitpunkt gefunden, um aufzuhören", führte der 34-jährige Kroos aus. "Ich weiß, die Leute werden es nicht hören wollen, zumindest nicht die Leute des Veranstalters, aber am Ende spielst du um 'n Appel und 'n Ei." Zwar sei die Klub-WM nun schwerer zu gewinnen, "aber nicht mehr wert", ergänzte er. Irgendwann habe man "echt mal die Schnauze voll. Also wirklich alle, als Spieler und als Fan."

Der Wettbewerb steht insbesondere wegen der erhöhten Belastung der Profis in der Kritik. Vertreter der Ligen und Spieler hatten im Juli angekündigt, eine Beschwerde bei der EU einzulegen. Die Kläger werfen der FIFA einen Verstoß gegen das EU-Wettbewerbsrecht und Missbrauch ihrer Marktposition vor. FIFA-Präsident Gianni Infantino hat die Kritik stets zurückgewiesen.

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