In Frankreich herrscht Unmut darüber, dass Nationalmannschaftskapitän Kylian Mbappé die anstehende Länderspielphase für eine Ruhepause nutzt, während er für seinen Verein Real Madrid am Samstag noch aufgelaufen war.
Fabien Bonnel, Sprecher von Irresistibles Francais, der größten Fangruppierung der Equipe Tricolore, schrieb in seiner Kolumne für L'Equipe zunächst davon, dass in seinen Augen eher der kürzlich zurückgetretene Antoine Griezmann statt Mbappé die Kapitänsbinde hätte tragen sollen.
"Was diese Woche heraus sticht, ist, dass der wahre Kapitän, der von den Fans zum Ritter geschlagen wurde, gegangen ist: Antoine Griezmann", so Bonnel.
Er führte aus: "Wir fragten uns, ob die Kapitänsentscheidung richtig ausgefallen ist. Und nach dieser Sache weiß ich es auch nicht. Irgendwo ist ein Fehler und wir haben ein beispielhaftes Vorbild verloren."
Frankreich-Fans über Kylian Mbappé: "Wenn er reden will, dann redet er"
Am Montag hatte sich indes auch Nationaltrainer Didier Deschamps zur Kontroverse um Mbappé geäußert. Er betonte, dass sich der Stürmerstar keineswegs gegen das Nationalteam gestellt habe.
Mbappé war von Deschamps für die anstehenden Nations-League-Spiele gegen Israel und Belgien nicht berufen worden, stand dann am Samstag aber beim LaLiga-Spiel gegen Villarreal in Reals Startelf.
"Entweder Real oder die französische Nationalmannschaft halten ihn (Mbappé, d. Red.) ruhig", mutmaßte Bonnel. "Aber wir wissen alle: Wenn er reden will, dann redet er."
Trotz allem müsse Mbappé "sein Kapitänsamt behalten", betonte Bonnel. "Ich würde nicht so weit gehen, dass ich mich zum Narren gehalten fühle - und ich weiß auch nicht, von wem überhaupt. Aber es ist eine Woche zum Vergessen und es wird nun schwierig, weil die Sache ihre Spuren hinterlassen wird."