Dabei geht es um das von Mislintat mitgegründete Fußballdaten-Analyse-Unternehmen Matchmetrics GmbH. Im Juni veränderten sich dort die Beteiligungsverhältnisse. Unter anderem findet sich seither auch die Firma AKA Global GmbH (3,16 Prozent) auf der Gesellschafterliste. Mislintat selbst stockte seine Anteile auf 35 Prozent auf.
Das Problem: AKA ist eine Spielerberatungsagentur, die Arthur Beck und Kerim Cerit gehört. Und diese wurde im Sosa-Deal von Mislintat beauftragt. Der kroatische Nationalspieler wechselte schließlich für acht Millionen Euro Ablöse vom VfB nach Amsterdam.
Ajax wurde von Mislintat zwar über seine Beteiligung an der Matchmetrics GmbH informiert, bei der der 50-Jährige übrigens nicht im Tagesgeschäft involviert ist. Allerdings hatte der Verein "keine Kenntnis von einer Beteiligung der AKA Global GmbH an Matchmetrics", wie Ajax mitteilte.
"Wir haben dies natürlich mit Sven besprochen. Er hat eine detaillierte Erklärung dazu abgegeben. Sven hat erklärt, dass im Jahr 2020 eine Investitionsrunde stattgefunden hat, bei der mehrere Parteien in Matchmetrics investiert haben. Als die Vereinbarungen über die Investition getroffen wurden, wurde sofort auch vereinbart, dass dieses Darlehen zu einem späteren Zeitpunkt in eine dreiprozentige Beteiligung umgewandelt wird, sagte Sven", heißt es in der Mitteilung weiter.
Will Ajax Amsterdam Sven Mislintat loswerden?
Die niederländische Klub wird nun eine Untersuchung einleiten. Mislintat biete dafür "seine volle Kooperation an". Der gebürtige Dortmunder werde außerdem sämtliche relevante Dokumente bereitstellen.
Laut NOS steht die Verbindung im Kontrast zur Corporate-Governance-Erklärung des Klubs. Grundsätzlich sind geschäftliche Beziehungen zwischen Kluboffiziellen und Spielervermittlern allerdings nirgendwo verboten. Im Fußball sind sie eher ein offenes Geheimnis.
Wie der kicker berichtet, könnte hinter dem Vorgehen von Ajax auch ein anderer Grund stecken. Aus dem Umfeld des Klubs sei demnach zu hören, Ajax suche einen Weg, um Mislintat schnell wieder loszuwerden.
Der frühere VfB-Sportdirektor steht wegen seiner Transferpolitik bereits seit Wochen mächtig in der Kritik. Aus den ersten vier Partien holte Amsterdam lediglich fünf Punkte und belegt in der Eredivisie den 12. Platz.