Wie die Bild, die die am 13. Januar startende vierteilige Serie vorab sichtete, berichtet, soll der FIFA-Präsident den Unterstützern der umstrittenen Super League seinen Support zugesichert haben. Allerdings unter der Bedingung, dass die Teams im Gegenzug seine ebenso umstrittenen Pläne zur Ausdehnung der Klub-WM mittragen und daran teilnehmen.
Dies kann als Retourkutsche im Machtspiel zwischen Infantino und UEFA-Präsident Aleksander Ceferin gesehen werden. Ceferin hatte Infantinos Planspiele für einen Zwei-Jahres-Rhythmus der WM mit Blick auf die EM bislang abgelehnt.
In der Doku kommen auch hochrangige Funktionäre zu Wort, etwa der spanische Liga-Boss Javier Tebas. "Ich habe mit Klubs gesprochen, die mitmachten, mit einigen wirklichen starken Teams. Demnach haben die Klubs für ihre Unterstützung Folgendes gefordert: Ihr unterstützt uns mit der Super League und wir spielen dafür in eurer Klub-WM - und killen damit die Champions League! Und wir alle wussten, dass Infantino Ceferin killen wollte - politisch ausgedrückt", erklärte Tebas.
Barça-Präsident Joan Laporta, der mit dem FC Barcelona als ein großer Unterstützer der Super League gilt, sagte: "Infantino war offener für Gespräche als die UEFA."
Aleksander Ceferin über Super League: "Wie Vampire in der Nacht"
Im April 2021 hatten insgesamt zwölf Teams ihre Pläne für eine Super League als Konkurrenz zur Champions League öffentlich gemacht. Nachdem die Idee unter Fans für einen Aufschrei gesorgt hatte, verabschiedeten sich die englischen Topteams öffentlich von den Plänen. Neben Barcelona glauben weiterhin Juventus Turin und Real Madrid an die Super League.
"Wie Vampire kamen sie mitten in der Nacht raus", sagte Ceferin in der Apple-Doku. "Das war das erste Mal, dass ich wusste, welche Teams dabei sind. Natürlich war ich enttäuscht. Erbärmlich! Damit haben sie dem Fußball ins Gesicht gespuckt." In Richtung der abtrünnigen Klubs meinte Ceferin: "Wir bekämpfen sie mit allem, was wir haben!"
Super League: Deadline für den FC Bayern?
Der FC Bayern, der sich nach Bekanntwerden der Pläne gleich von der Super League distanziert hatte, wird in der Doku ebenfalls erwähnt. "Wir wussten, dass Bayern eingeladen wurde zu dieser elitären Sache", sagte Ceferin.
Den Bayern soll eine Frist von 30 Tagen gesetzt worden sein, um der Super League beizutreten. "Man sollte davon ausgehen, dass sie ein Team wie Bayern München in der Super League dabei haben wollen", sagte Michael Gerlinger, Direktor Recht beim FC Bayern: "Diese angebliche Deadline für uns, beizutreten, haben wir nie bekommen. Es wirkt für uns, als ob sie uns unter Druck setzen wollten, um dabei zu sein."