Drei Millionen Euro Ablöse für einen 15-Jährigen? Was heutzutage im geldgierigen Fußballzirkus schon fast wie Normalität anmutet, ist vor ziemlich genau 24 Jahren absolut bahnbrechend und ein Rekord gleichermaßen. Denn genau jene Summe überweist der FC Arsenal im Januar 1999 an Notts County für Jermaine Pennant, der damit zum bis dato teuersten Teenager unter 16 avanciert.
Dass Pennant für die Gunners letztendlich aber nur 26 Pflichtspiele absolvieren und den Klub damit rund 115.000 Euro pro Partie nur nach Ablösesumme kosten wird, sollte zu diesem Zeitpunkt freilich noch keiner wissen. Und wenngleich am Ende seiner Karriere 231 Premier-League-Spiele zu Buche stehen, für Arsenal ist der Offensivmann ein Verlustgeschäft.
750.000 Euro kassieren die Gunners 2005 von Birmingham City noch für Pennant, der erst ein Jahr später beim FC Liverpool seinen Durchbruch erleben sollte. Es läuft finanziell gut, mit 23 scheint er endlich seine Vorschusslorbeeren einzulösen - wenn auch nicht für die Gunners. Doch Pennant kann seinen plötzlichen Erfolg nicht richtig einordnen.
Pennant spielt mit Fußfessel Premier League
Schon zuvor hat er Probleme mit dem Alkohol, 2004 verliert er den Führerschein, weil er in London auf der falschen Spur fährt. Nur wenige Monate später wird er erneut angehalten, hat immer noch keinen Führerschein und zudem auch noch getrunken - 90 Tage Haft, von denen er 30 absitzt. Während seiner Bewährungszeit muss er eine Fußfessel tragen, die er auch auf dem Rasen nicht ablegen darf.
"Wenn man jung ist, kann man sich hier und da mal ein paar genehmigen und damit durchkommen, aber wenn man ganz oben mitspielen will, muss man professionell sein. Man muss sich an die Elite halten", sagt er später bei GB News. "Ich hatte in meiner Jugend keine Anleitung, so dass ich leicht in die Irre geführt wurde. Ich war nie eine süchtige Persönlichkeit, aber der Alkohol hat mir sicherlich einige Fehler beschert."
Dass Pennant nicht immer gut beraten war, zeigt auch seine aktuelle finanzielle Situation - denn der 39-Jährige, der seine Karriere nach Stationen in Spanien, Indien und Singapur 2018 beendete, ist pleite. Laut der Sun schuldet Pennant zahlreichen Gläubigern Geld, darunter der britischen Steuerbehörde HMRC, Banken, Gemeinden und Versorgungsunternehmen. Das Bezirksgericht von Birmingham hat gegen ihn einen einjährigen Konkursbeschluss erlassen.
Pennant hat Schulden im siebenstelligen Bereich
"Er schuldet überall einen Haufen Geld. Seine Schulden liegen im siebenstelligen Bereich. Seine Schulden beim Finanzamt und bei den Banken sind enorm. Er ist mit den Hypothekenzahlungen in Verzug geraten und wird wahrscheinlich sein Eigentum beschlagnahmen lassen müssen", zitiert die Sun eine Quelle.
Im Jahr 2020 wird sein Medienunternehmen, Jermaine Pennant Ltd, aufgelöst und aus dem Firmenregister gestrichen, vergangenes Jahr brennt plötzlich sein altes Anwesen, das nach dem Auszug im Jahr 2020 nach der Trennung von seiner Partnerin Alice Goodwin in eine Cannabisfarm umgewandelt wird.
"Wir wissen, dass diese Adresse in letzter Zeit viel Aufmerksamkeit erregt hat, nachdem im September eine Cannabisfarm auf dem Grundstück entdeckt worden war", erklärt Detective Constable Rich Gray von der Kripo Widnes. Es ist der traurige Höhepunkt eines einst hochgelobten Spielers, dem mittlerweile die Privatinsolvenz droht - da nutzt auch seine Big-Brother-Teilnahme 2018 nichts.
Pennant lässt Porsche am Bahnhof zurück
Umso verrückter klingt es, wenn man bedenkt, dass es Pennant finanziell einst so gut ging, dass er sogar einfach auf seine Luxuskarosse verzichten konnte. "Ich musste meinen Zug nach Madrid erwischen, um nach Manchester zu fliegen, um den Vertrag mit Stoke City zu unterzeichnen. Ich wollte den Zug nicht verpassen, also habe ich meinen Porsche Cayenne einfach dort in Saragossa stehen und die Schlüssel im Handschuhfach liegen lassen", offenbart er im Interview mit El Periodico de Aragon.
Und Pennant weiter: "Ich wusste, dass ich nicht zurückgehen würde, ich hatte kein schlechtes Gewissen, ein so teures Auto zurückzulassen. Ich sagte meinem Übersetzer Fernando, er solle zum Bahnhof fahren und das Auto holen. Der arme Mann musste fast 500 Euro Parkgebühren zahlen, er war erstaunt und dachte, ich sei verrückt, weil ich einen offenen Porsche stehen ließ."