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WM 2022 - Katars Hoffnungsträger Almoez Ali: Retter vor Peitschenschlägen

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© getty

Almoez Ali gilt als Katars größte WM-Hoffnung: Bevor der Stürmer in seiner Heimat zum Star avancierte, sammelte er bei Katars europäischen Kooperations-Klubs Erfahrungen - unter anderem in Österreich beim LASK aus Linz.

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Für seine 26 Jahre hat Almoez Ali schon einige beachtliche Erfolge vorzuweisen: Mit dem al-Duhail SC gewann er mehrmals die katarische Meisterschaft und einmal den Pokal, er schoss seine Nationalmannschaft 2019 zum Asien-Cup-Sieg - und er bewahrte den heutigen Ersatzkeeper des VfL Wolfsburg Pavao Pervan vor der katarischen Gerichtsbarkeit. Es passierte in der Saison 2015/16 bei einem Trainingslager ihres damaligen Klubs LASK in Doha.

"Kurz vor Trainingsbeginn musste ich auf einmal dringend aufs Klo", erzählt Pervan bei SPOX und GOAL. "Weil es in der Nähe aber keines gab, bin ich in eine Ecke neben dem Platz gegangen. Ich hatte mir schon die Hose runtergezogen, da kam Almoez hergelaufen und schrie: 'No, my friend, don't do this, don't do this! Wenn du das hier machst, kriegst du Peitschenschläge und wirst des Landes verwiesen.' Sofort war es gar nicht mehr dringend und meine Hose wieder oben."

Als Almoez Ali zu Pervans Retter avancierte, war der Stürmer gerade 19 Jahre alt. Die Reise zum Trainingslager nach Doha mit dem LASK war für ihn eine kurze Rückkehr dorthin, wo für ihn alles begann: in die Aspire Academy. Ali ist einer der aktuell besten Fußballer seines Landes - und hat einen katarischen Vorzeige-Werdegang hinter sich.

Alis typischer Weg: Aspire Academy, Eupen, LASK, Leonesa

Wie bei etlichen seiner Nationalmannschafts-Kollegen liegen auch Alis Wurzeln außerhalb Katars. Von den 2,7 Millionen Einwohnern besitzen tatsächlich nur rund 300.000 einen katarischen Pass. Ali wurde in der sudanesischen Hauptstadt Khartum geboren, übersiedelte mit seinen Eltern aber schon als Kind in das kleine Emirat am Persischen Golf. Schnell zeigte sich dort sein immenses fußballerisches Talent, also wurde er in die Aspire Academy aufgenommen.

Die topmoderne Anlage ging 2004 in Betrieb, längst wird sie von Top-Klubs wie dem FC Bayern München regelmäßig als Trainingslager-Niederlassung genutzt. Die Aspire Academy ist eines von vielen Sportswashing-Standbeinen Katars. Genau wie die Ausrichtung von internationalen Sport-Veranstaltungen oder die kostspielige Alimentierung von Paris Saint-Germain soll sie das weltweite Image des wegen Menschenrechtsverletzungen umstrittenen Landes verbessern.

Ursächlich dient die Aspire Academy der Förderung der vielversprechendsten Nachwuchs-Athleten Katars. Weil gerade für die Entwicklung in einem Mannschaftssport wie Fußball auch ein ordentlicher Wettkampf unumgänglich ist, wurden kurzerhand zwei europäische Klubs übernommen: der belgische Erstligist KAS Eupen und der spanische Drittligist Cultural Leonesa. Dazu kommen weitere Kooperations-Klubs, zeitweise unter anderem auch der LASK.

Hintergund: Die Verflechtungen zwischen Katar, Senegal und KAS Eupen

Alis Weg: Nachdem er seine Grundausbildung an der Aspire Academy abgeschlossen hatte, spielte er eine Saison lang für Eupens U19, sammelte ein halbes Jahr erste Profi-Erfahrungen beim damals zweitklassigen LASK in Österreich und verbrachte anschließend noch einige Monate bei Leonesa, um nach insgesamt zwei Spielzeiten in Europa gestärkt nach Katar zurückzukehren. Seit 2016 spielt er in der Nationalmannschaft und für al-Duhail, wo er mittlerweile Top-Torjäger und Kapitän ist.

Almoez Ali: Seine Profi-Stationen

ZeitraumKlubLand/LigaPflichtspieleToreAssists
2015LASKÖsterreich/2. Liga913
2016Cultural LeonesaSpanien/3. Liga101-
seit 2016al-Duhail SCKatar/1. Liga1635047
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