Platz 10 - Juventus
So lief der Transfersommer: Die Rückkehr von Paul Pogba wurde von den Juve-Tifosi frenetisch gefeiert. Doch bislang ist der französische Mittelfeldstar sportlich aufgrund einer Verletzung noch kein Heilsbringer. Zumindest der andere große Name lieferte sofort: Der von PSG verpflichtete Angel Di María feierte mit einem Tor und einem Assist einen Traumeinstand - fiel dann aber gleich mal mit Adduktorenbeschwerden aus. In der Abwehr hat die Post-Chiellini-Ära begonnen. Als neuer Abwehrchef wurde der Brasilianer Bremer für 41 Millionen Euro vom FC Turin geholt. Zudem musste man - immerhin für gutes Geld (67 Millionen Euro) - Innenverteidiger Matthijs de Ligt zu den Bayern ziehen lassen. Spannend dürfte auch zu beobachten sein, ob Frankfurts Europa-Held Filip Kostic bei Juve einschlägt. Top: Juve ist im letzten Moment Mittelfeld-Flop Arthur Melo an den FC Liverpool losgeworden - wenn auch zunächst nur auf Leihbasis.
- Der wichtigste Neuzugang: Bremer (FC Turin, 41 Millionen Euro)
- Der wichtigste Abgang: Giorgio Chiellini (Los Angeles FC, ablösefrei)
Bewertung: Die Alte Dame wird immer älter. Pogba (29) und Di María (34) sind zwar ohne Frage große Namen, aber die Stars werden auch nicht jünger. Immerhin in der Abwehr gelang eine Verjüngungskur. Zuletzt bildete der 25-jährige Bremer mit dem 24-jährigen Leih-Rückkehrer Federico Gatti das Innenverteidiger-Duo - auch weil Kapitän Leonardo Bonucci (35) weiterhin verletzt fehlt. Selbst wenn kurz vor Toreschluss Leandro Paredes von PSG ausgeliehen wurde, um Juves Mittelfeld zu verstärken, sind die großen Transfers auch ein Stück weit Auslaufmodelle. Um international wieder ein ernsthaftes Wörtchen mitzureden oder auch nur um wieder den Scudetto zu gewinnen, reicht das eher nicht.
Platz 9 - FC Liverpool
So lief der Transfersommer: Man kann ziemlich schnell zusammenfassen, was bei den Reds geschehen ist. Sadio Mané, der zum FC Bayern ging, wurde durch Darwin Núñez ersetzt. Lange suchte man einen Mann fürs Zentrum und holte Arthur Melo von Juventus. Manchmal darf man sich schon die Frage stellen, welche Geheimdokumente der Berater des Brasilianers hat, dass er seinen Klienten erst beim FC Barcelona, dann bei Juventus und nun beim FC Liverpool untergebracht hat. Eine reife Berater-Leistung, muss man sagen. Ob Arthur das Problem im Zentrum löst, ist mit einem großen Fragezeichen versehen. Immerhin scheint der als Alternative geholte Fabio Carvalho in seiner Rolle aufzugehen. Liverpool war auf dem Transfermarkt das leiseste Team aus der Spitzenklasse.
- Der wichtigste Neuzugang: Darwin Núñez (Benfica, 75 Millionen Euro)
- Der wichtigste Abgang: Sadio Mané (FC Bayern, 32 Millionen Euro)
Bewertung: Jürgen Klopp ließ zuletzt durchklingen, dass er gerne mehr Transfers tätigen würde, aber nicht darf. Nach dem Traumstart mit Darwin Núñez in den Transfersommer wurde mehr erwartet, es kam aber relativ wenig nach. Liverpool hat den einen oder anderen verletzungsanfälligen Spieler und dann wird es schwierig, diese Spieler zu ersetzen. Allerdings ist Liverpool nicht zum ersten Mal relativ zurückhaltend auf dem Transfermarkt - und zumindest in den letzten Jahren fuhr Klopps Team meist gut damit.
Platz 8 - Manchester United
So lief der Transfersommer: Manchester United (238 Millionen Euro) gab auf dem Transfermarkt nach dem FC Chelsea (266 Millionen Euro) das meiste Geld aus, verzeichnet aber das größte Minus (ca. 226 Millionen Euro), weil man nur 11,5 Millionen Euro einnahm. Die Verpflichtung von Casemiro (von Real Madrid) ist sicherlich eine der besten der gesamten Transfer-Saison, darüber hinaus tat sich ManUnited aber sehr schwer, die gewünschten Spieler zu holen. Auch wenn Antony sicherlich ein großartiger Fußballer ist, wirken die 100 Millionen Euro Ablöse wie ein Panik-Kauf vor dem Deadline Day. Schon jetzt tun sich die United-Spieler schwer, den Ansprüchen gerecht zu werden, auch auf Antony lastet entsprechend hoher Druck.
- Der wichtigste Neuzugang: Casemiro (Manchester United, 70 Millionen Euro)
- Der wichtigste Abgang: Paul Pogba (Juventus, ablösefrei)
Bewertung: Seit April wusste Manchester United, dass Erik ten Hag neuer Trainer wird. Man hatte viel Zeit, sich zu überlegen, was man macht, wen man kauft, wer erschwinglich sein könnte, wer nicht. So wirkte das aber alles ziemlich chaotisch. ManUnited ging vor allem Spieler an, die der Trainer von früheren Stationen kannte und gab für sie viel Geld aus. Allein Ajax kassierte aus den Transfers von Antony und Lisandro Martínez fast 160 Millionen Euro. Was für United spricht: Die vielen Abgänge, die den Kader schlanker werden ließen und viel Gehaltspotenzial eröffneten. Das Chaos um Ronaldo ist bisher noch gar nicht erwähnt - auch wegen CR7 scheint ManUnited eine große Baustelle zu bleiben.