Als FIFA-Präsident Gianni Infantino am Montagabend in Mailand den Weltfußballer des Jahres 2019 verkündete, hätten viele mit einem anderen Namen gerechnet. Mit Virgil van Dijk, Champions-League-Sieger mit dem FC Liverpool und vor kurzem bereits zu Europas Fußballer des Jahres gekürt.
Doch Infantino rief Lionel Messi auf die Bühne. Zum sechsten Mal sicherte sich der Argentinier den Titel, hat nun einen mehr davon auf dem Konto als Cristiano Ronaldo. Dabei war er in der Königsklasse im Halbfinale eben an van Dijk und den Reds gescheitert.
Hätte also der Niederländer Weltfußballer werden müssen? Oder ist Messi doch die einzig richtige Wahl? SPOX und Goal stellen die Frage zur Debatte und diskutieren.
Pro: Darum ist Messi zurecht Weltfußballer 2019
von Oliver Maywurm (Goal-Redakteur)
Mats Hummels brachte es vor einigen Jahren ganz schön auf den Punkt. "Ich habe mittlerweile schon gegen fast alle gespielt. Für mich ist Lionel Messi der beste Fußballer, der hier herumläuft", sagte er 2016 gegenüber Sport1.
Mit Messis sechster Auszeichnung zum Weltfußballer des Jahres - und damit nun einer mehr als Cristiano Ronaldo - wurde das am Montagabend sozusagen auch zahlenmäßig untermauert. Denn der Argentinier ist schlicht der Beste. Wahrscheinlich, nein ziemlich sicher, sogar der Beste aller Zeiten.
Ganz einfach heruntergebrochen: Wenn man ein Spiel schaut, an dem Messi beteiligt ist, hat man zu jeder Sekunde das Gefühl, dass etwas Besonderes passieren wird. Etwas, mit dem man nicht rechnet, etwas, das einen begeistert. Eben weil dieser 1,70-Meter-Typ mit der Nummer 10 auf dem Rücken da auf dem Rasen herumschwirrt. Und dieses Gefühl hat man so sonst bei keinem Spieler der Welt.
So viel dazu, dass Messi allein schon qua seiner fußballerischen Gabe der Beste der Welt sein sollte. Und doch wunderten sich viele nach der Verkündung am Montagabend, dass nicht van Dijk nach Europas Fußballer des Jahres auch zum Weltbesten der letzten zwölf Monate gekürt wurde. Der Niederländer hätte das nach seinen großartigen Leistungen und dem Champions-League-Triumph mit dem FC Liverpool natürlich ebenso verdient gehabt.
Aber auch Messis zurückliegendes Jahr war ja bärenstark. 51 Tore und 22 Assists standen nach der Saison 2018/19 auf dem Konto des 32-Jährigen. Alleine seine 36 Tore in 34 Ligaeinsätzen, überragend! Damit war er hauptverantwortlich für den spanischen Meistertitel, den er mit Barca gewann.
Hinzu kamen zwölf Tore in zehn Champions-League-Partien, das Achtelfinal-Rückspiel gegen Lyon, das Viertelfinal-Rückspiel gegen Manchester United und das Halbfinal-Hinspiel gegen Liverpool inklusive dieses unglaublichen Freistoßtores entschied Messi quasi im Alleingang. Wäre da dieser eine Blackout im Rückspiel an der Anfield Road nicht gewesen, hätten sich Messi und Barca wahrscheinlich zum CL-Sieger gekrönt. Und einige weniger hätten sich gewundert, warum er und nicht van Dijk Weltfußballer 2019 ist.