Der Flieger mit der brasilianischen Delegation war am vergangenen Montag auf dem Weg zum Final-Hinspiel beim kolumbianischen Vertreter Atletico Nacional kurz vor Medellin abgestürzt. 71 Menschen kamen dabei ums Leben, darunter fast alle Spieler des Erstligisten sowie 21 Journalisten. Sechs Menschen, darunter drei Spieler, wurden gerettet.
Durch die Ehrung erhält der Klub die beim Neuanfang hilfreiche Titelprämie für den zweitwichtigsten Klubwettbewerb des Kontinents in Höhe von zwei Millionen US-Dollar sowie ein automatisches Startrecht im noch lukrativeren Libertadores-Cup 2017 und somit weitere garantierte Einnahmen.
Die CONMEBOL bestätigte, von Finalgegner Atletico Nacional in der Vorwoche schriftlich den Antrag erhalten zu haben, Chapecoense zum Sieger zu erklären. Die Kolumbianer bekommen für diese Geste vom Verband eine Fair-Play-Prämie in Höhe von einer Million US-Dollar.
Emotionaler Abschied bei Trauerfeier
"Es gibt keinen größeren Beleg des Fair Plays, als die Rücksichtnahme und der Respekt, den Atletico Nacional seinen Brüdern von Chapecoense gezeigt hat", hieß es in der CONMEBOL-Mitteilung.
Am Samstag war bei einer emotionalen Trauerfeier in der Arena Conda Abschied von den toten Fußballern genommen worden. Trotz der sintflutartigen Regengüsse hatten Tausende die Straßen bei der Vorbeifahrt der Särge auf vier offenen LKWs gesäumt und schon Stunden vor der Zeremonie das Stadion gefüllt. An der Trauerfeier nahm unter anderem auch FIFA-Präsident Gianni Infantino teil.
Weltweit wurde Anteil am Schicksal Chapecoenses genommen. Am vergangenen Wochenende waren etwa alle Mannschaften in der Bundesliga und der 2. Bundesliga mit einem Trauerflor aufgelaufen, zudem hatte es Schweigeminuten gegeben. Auch vor sämtlichen Champions- und Europa-League-Spielen in dieser Woche wird es Schweigeminuten geben.