Spanien gewinnt souverän

SID
Santi Cazorla setzte den Deckel drauf beim 2:0-Sieg im Testspiel der Spanier gegen England
© getty

Während die EM-Playoffs laufen haben einige Nationen die Zeit noch einmal genutzt, um ihre Form zu testen. Titelverteidiger Spanien ließ den Three Lions beim souveränen 2:0 keine Chane. Michael Skibbe feierte mit Griechenland sein Trainer-Debüt gegen Luxemburg und musste sofort eine Niederlage hinnehmen. Die Schweiz konnte sich für eine Aufholjagd nicht mehr belohnen.

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Luxemburg - Griechenland 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Joachim (90.)

Schock für Michael Skibbe bei seinem Debüt als griechischer Nationaltrainer. Nachdem sein Team lange anlief und die besseren Chancen hatte, schockte Aurelien Joachim die Hellenen in der letzten Minute mit dem entscheidenden Tor.

Dass Skibbe bei seinem ersten Spiel als Verlierer vom Platz gehen würde, war nicht wirklich absehbar. Die Gäste waren die bessere Mannschaft, vor allem die Benfica-Stars Konstantinos Mitroglu und Andreas Samaris sorgten jederzeit für Gefahr. Doch Luxemburgs Torwart Jonathan Joubert war glänzend aufgelegt und behielt die weiße Weste an.

Auf der anderen Seite zeigte sich Luxemburg eiskalt: Stefano Bensi setzte sich kurz vor dem Schlusspfiff auf dem rechten Flügel durch und brachte den Ball mustergültig in die Mitte, wo Joachim aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Er besorgte den ersten Luxemburg-Sieg im neunten Aufeinandertreffen mit dem ehemaligen Europameister.

Spanien - England 2:0 (0:0)

Tore: 1:0 Mario (72.), 2:0 Cazorla (83.)

Die Three Lions waren ohne Punktverlust durch die EM-Qualifikation marschiert, doch gegen den amtierenden Europameister war die Truppe von Roy Hodgson beinahe gänzlich chancenlos. Lange wirkten aber auch die Spanier ideenlos, ehe die Seleccion mit zwei späten Toren zum verdienten Sieg kam.

Nach einem herausragenden Chip-Pass von Cesc Fabregas erzielte Mario Gaspar den sehenswerten Führungstreffer: Aus der Drehung setzte der Rechtsverteidiger zum Seitfallzieher an und versenkte technisch hoch anspruchsvoll (72.). Zehn Minuten machten die Spanier den Deckl zu, Nolito legte auf Cazorla ab und der Arsenal-Star erzielte die Entscheidung mit einem platzierten Flachschuss (83.).

Einziger Wehrmutstropfen für die Spanier trotz gelungenem Test: Bayern-Star Thiago Alcantara musste nach einer halben Stunde verletzt ausgewechselt werden.

Belgien - Italien 3:1 (1:1)

Tore: 1:0 Candreva (3.), 1:1 Vertonghen (13.), 2:1 De Bruyne (73.), 3:1 Batshuayi (81.)

In Brüssel kam es zum Duell zweier Mitfavoriten auf den EM-Titel. Der Weltranglistenerste aus Belgien traf auf Italien. Beide Mannschaften schickten ihre bestmöglichen Mannschaften aufs Feld und den Zuschauern sollte sofort ein Spektakel geboten werden.

Vor allem die Italiener kamen wie aufgedreht aus der Kabine und gingen bereits nach drei Minuten in Führung. Nachdem Simon Mignolet im Tor der belgischen Löwen den Schuss von Graziano Pelle nur in die Mitte abwehren konnte, hatte Antonio Candreva keine Mühe und schob locker zur frühen Führung für die Squadra Azzurra ein. Nur wenige Minuten später machte der Keeper des FC Liverpool seinen Patzer jedoch wieder gut und parierte sensationell gegen Candreva (10.). Mit der ersten Chance kamen die Gastgeber zum Ausgleich. Jan Vertonghen köpfte nach Ecke von Kevin De Bruyne akrobatisch per Flugkopfball in die Maschen.

In der Folge plätscherte das Spiel vor sich hin. In der 39. Minute dann ein ergreifender Moment: Zu Ehren der 39 Opfer des Heysel-Unglücks von 1985 wurde das Spiel unterbrochen und das komplette Stadion applaudierte.

Erst im zweiten Durchgang nahm die Begegnung wieder an Tempo auf und es entwickelte sich ein offenes Spiel zweier starker Mannschaften. Dann der Schock für die Italiener: Im Spielaufbau leistete sich Leonardo Bonucci einen katastrophalen Fehlpass und leitete somit die Führung durch De Bruyne ein (73.). Wenige Minuten zuvor scheiterte Italiens Mittelstürmer Pelle kläglich und traf aus kurzer Distanz nur die Latte (60.). Anschließend nahm das Unheil für die Italiener seinen Lauf und der eingewechselte Michy Batshuayi erhöhte auf 3:1 (81.).

Slowakei - Schweiz 3:2 (1:0)

Tore: 1:0 Duris (39.), 2:0 Duris (48.), 3:0 Mak (55.), 3:1 Derdiyok (63.), 3:2 Drimic (67.)

Die Aufholjagd der Schweizer Nationalmannschaft im Länderspiel bei EM-Debütant Slowakei wurde nicht belohnt. Nach einem 0:3-Rückstand glückten dem ehemaligen Leverkusener und Hoffenheimer Eren Derdiyok per Kopf (63.) sowie dem Mönchengladbacher Josip Drmic (67.) lediglich noch die Anschlusstreffer für die Eidgenossen, die sich ebenfalls auf die EM-Endrunde 2016 in Frankreich vorbereiten.

In der Startelf der Schweizer standen in Torwart Roman Bürki (Borussia Dortmund), Fabian Schär (1899 Hoffenheim) und Valentin Stocker (Hertha BSC) drei weitere Bundesliga-Legionäre. Mönchengladbachs Granit Xhaka wurde geschont.

Für die 3:0-Führung der Slowaken in Trnava hatten zweimal Michal Duris (39. und 48.) sowie der frühere Nürnberg Robert Mak (55.) erzielt.

Polen - Island 4:2 (0:1)

Tore: 0:1 Sigurdsson (4./FE), 1:1 Glik (51.), 2:1 Kaputska (66.), 2:2 Finnbogason (75.), 3:2 Lewandowski (76.), 4:2 Lewandowski (79.)

Wieder einmal dank Bayern-Star Robert Lewandowski hat die Nationalmannschaft Polens das Duell der EM-Teilnehmer gegen Island gewonnen. Lewandowski erzielte beim 4:2 (1:0)-Erfolg in Warschau beim Stande von 2:2 die beiden entscheidenden Tore (75./79.).

Die erstmals für die EM qualifizierten Isländer waren durch den Ex-Hoffenheimer Gylfi Sigurdsson in Führung gegangen (4./Elfmeter). Kamil Grosicki (51.) und Bartosz Kapustka (66.) schossen Polen in Führung, ehe Alfred Finnbogason (75.) noch einmal ausglich - doch dann kam Lewandowski. Die Polen hatten in der Qualifikation Rang zwei hinter Weltmeister Deutschland belegt.

Wales - Niederlande 2:3 (1:1)

Tore: 0:1 Dost (32.), 1:1 Ledly (45.), 1:2 Robben (54.), 2:2 Huws (70.), 2:3 Robben (81.)

Das Bundesliga-Duo Bas Dost und Arjen Robben hat der Nationalmannschaft der Niederlande nach der verpassten Qualifikation für die EM 2016 zumindest einen Testspielsieg beschert. Bei den für die EURO qualifizierten Walisern gewann der WM-Dritte durch das erste Länderspiel-Tor des Wolfsburgers Dost (32.) und zwei Treffer von Kapitän Robben von Bayern München (54./81.) mit 3:2 (1:1).

Am Dienstag (20.45 im LIVETICKER) in Hannover treten die Niederländer zum letzten Länderspiel des Jahres gegen Weltmeister Deutschland an. Robben wird dann nicht mehr dabei sein, Bondscoach Danny Blind hatte angekündigt, den bis Ende Oktober verletzten Offensivspieler nur im ersten Spiel dieses Länderspiel-Doppelpacks einzusetzen.

Die zwischenzeitlichen Ausgleichstore für die ohne Superstar Gareth Bale von Real Madrid angetreten Waliser erzielten Joe Ledley kurz vor der Pause und Emyr Huws (70.).

Der englische Kader im Überblick