Warner-Entscheidung steht bevor

SID
Am Freitag wird eine Entscheidung bezüglich Jack Warner gefällt
© getty

Für Jack Warner wird es ernst: Am Freitag urteilt ein Gericht in Trinidad und Tobagos über die Auslieferung der Schlüsselfigur im Korruptionsskandal beim Weltverband FIFA an die USA.

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Staatsanwalt Faris Al Rawi leitete den entsprechenden Antrag der US-Behörden nach mehrwöchiger Prüfung und mehreren Verfahrensverschiebungen an das zuständige Gericht in der Hauptstadt Port-of-Spain weiter.

Warner gehört im FIFA-Skandal zu den insgesamt 14 von der US-Justiz angeklagten Fußball-Funktionären und -Managern. Der frühere FIFA-Vizepräsident und Ex-Boss des Kontinentalverbandes für Nord- und Mittelamerika sowie die Karibik CONCACAF soll im Laufe der Jahre hohe Millionensummen durch korrupte Machenschaften im Fußball-Geschäft gescheffelt haben.

2011 hatte der frühere Minister in Trinidad und Tobagos Regierung sein FIFA-Amt wegen Korruptionsvorwürfen aufgegeben. Seitdem droht Warner immer wieder Enthüllungen über unsaubere Geschäfte mit Fußball-Rechten.

Nach der Anklageerhebung in den USA hatte Warner sich zunächst der Polizei in seinem Heimatland gestellt, war allerdings gegen Kaution sowie weitere Meldeauflagen und Abgabe seines Passes wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Der 72-Jährige, weiterhin Parlamentsabgeordneter und noch immer Präsident des Karibik-Verbandes CFU, weist sämtliche Vorwürfe zurück.

Anwälte: Zurückweisung des Auslieferungsantrages

Bei der Anhörung am Freitag wollen seine Anwälte außerdem auf Zurückweisung des Auslieferungsantrages plädieren, weil die Frist zur Weiterleitung des US-Rechtshilfegesuchs an das Gericht um fünf Tage überschritten worden wäre.

Warners Geschäfte waren erst zuletzt wieder in die Schlagzeilen geraten. Durch den Weiterverkauf von TV-Rechten an den WM-Endrunden 2010 in Südafrika und 2014 in Brasilien soll Warner abermals einen Millionen-Gewinn verbucht haben, nachdem seine CFU die Pakete mit persönlicher Zustimmung von FIFA-Boss Joseph S. Blatter (Schweiz) für eine Dumpingpreis erworben und danach an eine von Warners Firmen veräußert hatte.

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