"Es ist eine Ehre für mich, neuer Kapitän von Dynamo zu sein", sagt Kuranyi, der in dieser Funktion Nachfolger von Andrej Woronin wird, der Nachrichtenagentur "dapd". "Zumal es in Russland eher ungewöhnlich ist, dass ein Ausländer dieses Amt bekommt. Das macht mich stolz."
Kuranyis Ansage
Es soll aber nur der erste Schritt in eine erfolgreiche Saison für den ehemaligen Nationalspieler sein, der im Sommer 2010 vom FC Schalke 04 in die russische Hauptstadt gewechselt war.
"Wir standen bereits in der vergangenen Saison kurz davor, einen Titel zu holen. Und auch diesmal wollen wir wieder einen Schritt nach vorne machen", kündigt Kuranyi die Titeljagd an. "Das wird im Pokal vielleicht etwas einfacher als in der Liga. Dort ging es zuletzt sehr eng an der Spitze zu und ich denke, das wird so bleiben."
Der gebürtige Brasilianer geht von einer breiten Gruppe im Kampf um die Meisterschaft aus - angeführt von Zenit St. Petersburg, das den Titel zuletzt zweimal hintereinander gewinnen konnte.
"Zenit ist natürlich der große Favorit, aber auch die Moskauer Klubs Spartak, Lokomotive, ZSKA und wir können ganz vorne mitmischen", sagt Kuranyi, der viel Hoffnung in die nächste Spielzeit legt: "Nach Platz sieben und Platz vier in den vergangenen Jahren wollen wir uns weiter steigern und peilen Platz drei bis eins an."
Kuranyi: "Deutlich besserer Teamgeist als vergangene Saison"
Besonders interessant wird sein, was aus Anschi Machatschkala wird. Kuranyi sagt, dass auch sie im Titelkampf "eine Rolle spielen werden".
Der Klub aus der Hauptstadt der Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus hat in den vergangenen Monaten mit den Verpflichtungen von Trainer Guus Hiddink und Weltklassestürmer Samuel Eto'o auf sich aufmerksam gemacht. Durch den Oligarchen Suleiman Kerimow steckt in der Mannschaft viel Geld - wie auch bei zahlreichen anderen Vereinen.
"Ich denke, Lok war auf dem Transfermarkt sehr aktiv, auch Spartak gibt Gas", sagt Kuranyi. "Dinamo war dagegen eher zurückhaltend - aber dafür haben wir einen deutlich besseren Teamgeist als vergangene Saison. Und eine eingespielte, verschworene Truppe ist manchmal mehr wert als viele Neuzugänge."
Aus deutscher Sicht bekanntester Zugang ist Gordon Schildenfeld. Der Kroate wechselte für rund 2,5 Millionen Euro von Bundesliga-Aufsteiger Eintracht Frankfurt zum Klub von Kevin Kuranyi.
Neu ist zudem in der Premier Liga, dass sie erstmals nicht mehr im Kalenderjahr, sondern wie in den großen europäischen Ligen von August bis Mai ausgespielt wird. Mit Blick auf die WM 2018 in Russland war diese Angleichung an den Westen langfristig geplant.
Kevin Kuranyi im Steckbrief