"Freue mich auf die Herausforderung"

SID
Ralf Rangnick ist neuer Sportdirektor bei Red Bull Salzburg
© Getty

Ralf Rangnick, Gerard Houllier und Roger Schmidt übernehmen die sportliche Leitung bei Red Bull Salzburg. Rangnick hat sich nach seiner Burnout-Erkrankung viel vorgenommen: Es soll bis ganz nach oben gehen.

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Rangnick wird als Sportdirektor auf die Fußballbühne zurückkehren. Roger Schmidt, der mit dem deutschen Zweitligisten SC Paderborn den Bundesligaaufstieg nur knapp verpasst hat, wird das Traineramt übernehmen.

Der ehemalige Coach vom FC Liverpool, der Franzose Gerard Houllier, wird Global Sports Direktor.

Für Ralf Rangnick ist es die erste Station im Fußballgeschäft nach seinem Rückzug bei Schalke 04 im September vergangenen Jahres, als er wegen eines Erschöpfungssyndroms vom Traineramt zurückgetreten war.

Umgestellter Lebenswandel

Rangnick hat sich als Sportdirektor des österreichischen Meisters Red Bull Salzburg und des deutschen Regionalligisten RB Leipzig viel vorgenommen. "Wir wollen mit attraktivem Fußball in beiden Städten die Menschen begeistern und sie nicht langweiligen", sagte der 53 Jahre alte Schwabe am Montag in Salzburg.

In seiner Auszeit habe er nicht nur Abstand vom schnelllebigen Fußballgeschäft gewonnen, sondern auch seinen Lebenswandel komplett umgestellt: "Hoffentlich nachhaltig." Künftig will Rangnick sein Smartphone auch mal für drei, vier Stunden abstellen und nicht mehr für jeden erreichbar sein.

Der ehemalige Fußballlehrer hat offenbar die richtigen Schlüsse aus seiner Erkrankung gezogen, die den Rücktritt als Cheftrainer von Schalke 04 im September des vergangenen Jahres unvermeidlich machte. Rangnick will die Dinge nun ruhiger angehen lassen und bewusster leben. "Deshalb war es ausgeschlossen, hier auch noch als Cheftrainer zu arbeiten", sagte Rangnick.

"Bin wieder voller Tatendrang"

Trainer wird Roger Schmidt, der von seinem Klub die Freigabe bereits erhalten hat, wie der SC Paderborn am Sonntag bestätigte. "Wir wollen ihm keine Steine in den Weg legen und ermöglichen ihm mit der Vertragsauflösung den nächsten Karriereschritt, auch wenn wir gern weiter mit ihm zusammengearbeitet hätten", sagte Paderborns Präsident Wilfried Finke.

Schmidt, der das Amt in Paderborn erst vergangenen Sommer als Nachfolger des zum FC St. Pauli gewechselten Andre Schubert übernommen hatte, freut sich auf die neue Herausforderung beim Champions-League-Qualifikanten. "Dort erwartet mich eine sehr reizvolle Aufgabe", sagte Schmidt.

Während Schmidt einen Zweijahresvertrag unterschrieb, läuft der Kontrakt von Rangnick sogar noch ein Jahr länger. "Ich will hier alle auf die gemeinsame Reise mitnehmen und entsprechend dafür emotionalisieren." In den nächsten Wochen steht für ihn die Arbeit in Salzburg im Vordergrund.Er will sich schnell eine Wohnung suchen. Noch lebt Rangnick mit seiner Familie in Backnang bei Stuttgart. Leipzig wird er bei Bedarf besuchen."Ich bin wieder voller Tatendrang und Energie und freue mich auf die riesengroße Herausforderung", sagte Rangnick.

Verpflichtung im Zeitraffer

Erst vor zehn Tagen hatte sich Rangnick mit Mateschitz und dem gleichfalls neuen, für die weltweiten Red-Bull-Fußballprojekte zuständigen Sportdirektor Gerard Houllier getroffen, um darüber zu sprechen, ob er sich vorstellen könne, für Red Bull zu arbeiten.

"Das ging dann alles wie im Zeitraffer", sagte Rangnick - davon anscheinend selbst ein wenig überrascht. Aber die Lust sei groß, die Motivation auch. "Mir war wichtig, dass ich viel bewegen und mich einbringen kann." Der Deutsche sieht sich als eine Art Projektleiter. Diese Aufgabe hatte er auch schon in Hoffenheim inne, als er den damaligen Dorfklub katapultartig aus der Drittklassigkeit zur Herbstmeisterschaft in der Bundesliga führte.

Rangnick soll in einer Doppelfunktion auch die sportlichen Geschicke beim deutschen Regionalligisten RasenBallsport Leipzig leiten, der ebenso wie Red Bull Salzburg von dem österreichischen Energy-Drink-Hersteller Red Bull gesponsert wird.

Houlliers genauer Aufgabenbereich noch unklar

Komplettiert wird das Team von Gerard Houllier. Der ehemalige französische Nationaltrainer, der zuletzt bis Mitte vergangenen Jahres beim Premier-League-Klub Aston Villa tätig war, soll die Position des Global Sports Direktor übernehmen.

Worin die genaue Aufgabe des 64-Jährigen Franzosen besteht, blieb zunächst unklar. Zum Fußball-Imperium des Energie-Drink-Herstellers gehört unter anderem noch der New Yorker Fußballklub, der ehemals Metro Stars hieß und in der amerikanischen Major League Soccer spielt.

Ralf Rangnick im Steckbrief

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