Schweden hat sich den Titel "Bestes europäisches Team" bei der WM 2011 gesichert. In einem spannenden Spiel um Platz drei besiegten die Skandinavierinnen Frankreich mit 2:1(1:0).
Die erste Hälfte der Partie verlief lange ausgeglichen - leider auf relativ schwachem Niveau. Schweden war zwar von Beginn an das etwas kombinationssicherere Team, echte Torgelegenheiten gab es aber in den ersten 20 Minuten nicht. Schwedens Taktik war schnell klar: Viele Flanken auf die relativ kleingewachsene Berangere Sapowicz im Tor der Französinnen. Die offenbarte auch immer wieder Schwächen bei hohen Bällen, Schweden konnte aber bis Mitte der ersten 45 Minuten kein Kapital daraus schlagen.
Schelin mit der Führung
Nach 29 Minuten war es dann die fleißige Lotta Schelin, die die nicht unverdiente Führung für Schweden erzielte. Einen langen Ball in die Spitze von Sara Larsson unterschätzte Frankreichs Innenverteidigerin Laura Georges, Schelin war frei durch und schob die Kugel aus 15 Metern an der herauseilenden Sapowicz vorbei ins Tor. Zu Frankreichs Unglück verletzte sich die Stammtorhüterin bei dieser Aktion und musste direkt im Anschluss gegen Celine Deville ausgetauscht werden. Auch Frankreichs Spielmacherin Louisa Necib musste bereits nach einer guten halben Stunde verletzt vom Feld.
Kaum war Necib ausgewechselt, drehten die Französinnen allerdings erstmals auf und erarbeiteten sich ein kleines Übergewicht. Elise Busssaglia wäre nach 36 Minuten beinahe der Ausgleich geglückt, ihr Schuss aus 20 Metern traf aber nur den rechten Pfosten. In der Nachspielzeit hätte die agile Schelin dann mitten in der französischen Drangperiode fast für das 2:0 gesorgt, Deville war allerdings auf dem Posten und parierte stark.
Frankreich wird stärker
Beide Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine, die zweite Hälfte sollte schnell Fahrt aufnehmen. Frankreich drückte weiter, Schweden konnte kaum noch für Entlastung sorgen und so war der Ausgleich nach 57 Minuten nur die logische Konsequenz. Elodie Thomis kam auf halblinker Position an den Ball, zog nach innen und knallte den Ball unhaltbar aus 16 Metern flach ins linke Eck. In der Folge blieb Frankreich feldüberlegen, Schweden schwächte sich sogar noch selbst.
Josefine Öqvist trat nach einem Zweikampf mit voller Absicht gegen Sonia Bompastor nach und sah nach einer guten Stunde völlig zu Recht die Rote Karte. Frankreich hatte im weiteren Spielverlauf speziell durch Thomis und Eugenie Le Sommer Gelegenheiten zur Führung, ließ diese aber teilweise fahrlässig liegen. Auf schwedischer Seite war weiterhin Schelin an fast allen Offensivaktionen beteiligt und holte in der Schlussphase auch den schließlich spielentscheidenden Eckball heraus.
Schweden siegt in Unterzahl
Therese Sjögran brachte den Ball von links herein, Frankreichs Defensive klärte nur halbherzig an den Sechzehner, wo Kristin Hammarström mutterseelenallein stand. Sie ließ eine Gegenspielerin aussteigen und hämmerte den Ball aus 14 Metern ins linke Kreuzeck. Fader Beigeschmack: Vor dem 2:1 hatte Schelin den Ball ins Toraus befördert, es hätte also keine Ecke für Schweden geben dürfen. Frankreich warf nach dem Rückstand alles nach vorne, konnte sich aber trotz fünf Minuten Nachspielzeit keine echte Torchance mehr erspielen.
Star des Spiels: Lotta Schelin. Sie erzielte die schwedische Führung, war immer anspielbar und kämpfte bis zum Schlusspfiff. Auch stark: Ende der ersten Halbzeit versuchte sie nach einer leichten Berührung im gegnerischen Sechzehner nicht, den Elfmeter zu schinden, sondern blieb fair stehen.
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