"Tut brutal weh": Wölfinnen verpassen CL-Gruppenphase - Frankfurt historisch

SID
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Wolfsburg trauert, Frankfurt lacht: Erstmals seit 2012 haben die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg die Gruppenphase der Champions League verpasst.

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Der Vorjahresfinalist verlor das Rückspiel der letzten Qualifikationsrunde am Mittwochabend gegen Paris FC mit 0:2 (0:1), nachdem das Hinspiel in der Vorwoche 3:3 geendet hatte. Besser machte es die Eintracht, die auch das zweite Duell gegen Sparta Prag mühelos gewann - und erstmals in ihrer Klubgeschichte in die Gruppenphase der Königsklasse einzog.

In einer aus Wolfsburger Sicht enttäuschenden ersten Halbzeit besorgte Julie Dufour (38.) die verdiente Gästeführung. Der deutsche Pokalsieger blieb vor 3747 Zuschauerinnen und Zuschauern - darunter Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch - glücklos, Dominique Janssen (61.) verschoss einen Foulelfmeter. In der 90. Minute sorgte Louise Fleury für die Entscheidung.

"Das ist eine Riesen-Enttäuschung, ich kann es einfach nicht fassen", sagte die niederländische Abwehrspielerin nach dem Schlusspfiff, "es ist echt doof. Man kommt nach Wolfsburg, um Titel zu gewinnen, große Spiele und große Wettbewerbe zu spielen", betonte Janssen: "Dass man es dieses Jahr nicht geschafft hat, tut unfassbar weh."

"Das tut brutal weh", sagte Kapitänin Alexandra Popp: "Wir standen letzte Saison im Finale - und plötzlich bist Du in der Gruppenphase nicht dabei." VfL-Trainer Tommy Stroot sprach von einer "herben Niederlage, die wir einstecken müssen." Denn der Klub habe in der Vergangenheit "viele Highlights" zusammen gefeiert. Das Scheitern gegen Paris sei daher sehr schmerzhaft: "Für mich, für die Mannschaft, für den Verein."

Stroot hatte einen "heißen Tanz" erwartet, doch diesen begann sein Team mit schlotternden Knien. Einzig Torhüterin Lisa Schmitz, die erneut die angeschlagene Stammkeeperin Merle Frohms ersetzte, war es zu verdanken, dass die Gastgeber nicht früher in Rückstand gerieten. Zunächst parierte die 31-Jährige gegen Mathilde Bordieau (6.), dann entschärfte sie einen Handelfmeter von Gaetane Thiney (12.). Zuvor war VfL-Kapitänin Alexandra Popp bei einer Grätsche der Ball an den linken Arm gesprungen.

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Die Wölfinnen, die wie im Hinspiel ungewohnt fahrig agierten, sorgten bis zur Pause nur selten für Entlastung. Dennoch stellte Ewa Pajor (22.) den Spielverlauf fast auf den Kopf, ihr Kopfball traf den Pfosten. Nach dem Seitenwechsel riss der VfL das Geschehen dann an sich - vergeblich.

Frankfurt hingegen gab sich beim 3:0 (3:0)-Auswärtssieg in Prag keine Blöße, schon im Hinspiel (5:0) hatte die Eintracht geglänzt. Spielerin des Abends war die Österreicherin Barbara Dunst, die vor der Pause einen Hattrick schnürte (18./33./43.).

Die SGE folgt damit den Fußballerinnen von Bayern München in die Königsklasse, die als Meister bereits qualifiziert waren. Am 20. Oktober findet in Nyon die Auslosung statt, die Gruppenphase beginnt Mitte November.

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