Vor einer fast schon gespenstischen Kulisse von gerade mal 100 Zuschauern setzten sich die Europameisterinnen in Bukarest mit 3:0 (1:0) gegen Rumänien durch und verbuchten trotz eines teilweise schwachen Auftritts im zweiten Spiel den zweiten Sieg.
Lena Goeßling (21.) hatte die Auswahl von Bundestrainerin Silvia Neid in einer schwachen ersten Hälfte in Führung gebracht, Fatmire Bajramaj (56.) und Melanie Behringer (59.) per Foulelfmeter erhöhten nach der Pause.
Um am Mittwoch in Hamburg (18.00 Uhr) im Prestigeduell mit dem WM-Dritten Schweden bestehen zu können, bedarf aber es einer Leistungssteigerung, auch wenn es dort nicht um Punkte für die Qualifikation geht.
Kulig und da Mbabi fehlten
Die Bundestrainerin, die weiterhin auf die verletzten Kim Kulig und Celia Okoyino da Mbabi verzichten muss, vertraute beim ersten Duell mit Rumänien in der 29-jährigen Länderspielgeschichte überwiegend auf die Startelf, die bereits gegen die Schweiz (4:1) erfolgreich war.
In der Defensive rückte Babett Peter für die verletzte Saskia Bartusiak (Reizung im Sprunggelenk) in die Innenverteidigung, ihren Stammplatz auf der linken Abwehrseite übernahm Verena Faißt. Inka Grings lief im gewohnten 4-2-3-1-System statt Alexandra Popp als Sturmspitze auf.
Die deutschen Frauen taten sich zunächst schwer gegen den nur auf Konter lauernden Weltranglisten-36., zwanzig Minuten lang lief im Spiel nach vorn wenig zusammen.
Goeßling trifft in der 27. Minute
Erst Goeßling brach den Bann, als sie eine abgefälschte Hereingabe von Simone Laudehr per Kopf im Tor unterbrachte und damit im 27. Einsatz ihren ersten Länderspieltreffer bejubelte.
Doch auch nach der Führung fehlte es bei den DFB-Frauen weiter an spielerischen Glanzpunkten und Bewegung im Offensivspiel.
Nur Grings (34.) konnte noch einmal für Gefahr im rumänischen Strafraum sorgen, ihr Flachschuss verfehlte das Tor jedoch um knapp einen Meter. Die Gastgeberinnen verlegten ihren Spiel überwiegend in die eigene Hälfte, sodass die deutsche Defensive weitgehend beschäftigungslos blieben.
Tempoverschärfung in Hälfte zwei
Die Halbzeitansprache der Bundestrainerin dürfte nach dem schwachen Auftritt im ersten Durchgang deutlich ausgefallen sein, doch erst zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff fanden die DFB-Frauen neben einer Tempoverschärfung endlich das spielerische Mittel gegen das Abwehrbollwerk.
Zunächst traf Laudehr beim Gastspiel im Heimatland ihrer Mutter nur den Pfosten (55.), doch der schön herausgespielte Treffer von Bajramaj war der verdiente Lohn.
Behringer verwandelt Foulelfmeter
Nur wenig später verwandelte Behringer nach einem Foul an Bianca Schmidt im Strafraum den fälligen Strafstoß sicher und sorgte damit für die Vorentscheidung.
Doch dann sorgte Spielführerin Nadine Angerer für eine Schrecksekunde: Die Torfrau eilte gegen Cosmina Dusa heraus, lag schon geschlagen am Boden, doch die Rumänin (63.) schloss überhastet ab und verfehlte das Tor klar.
In der EM-Qualifikation stehen in diesem Jahr noch zwei weitere Spiele an: Am 19. November (15.45 Uhr) empfangen die DFB-Frauen in Wiesbaden Kasachstan, fünf Tage später reist das Team zum Duell mit Spanien nach Motril.