Zieglers Ausfall verstärkt Personalsorgen

SID
Der gerade erst zur Nummer eins ernannte Marc Ziegler fällt nach diesem Zusammenprall vorerst auf
© Getty

Der VfB Stuttgart musste in der Europa League gegen Benfica Lissabon einen erneuten Tiefschlag hinnehmen. Doch nicht die 0:2-Niederlage beschäftigte die stark abstiegsgefährdeten Schwaben, sondern die Verletzung der neuen Nummer eins Marc Ziegler und die anstehenden Aufgaben im Bundesliga-Abstiegskampf.

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Spiel und Torwart verloren, Zwischenrunden-Aus in der Europa League: Der VfB Stuttgart kommt nicht raus aus dem Tal der Tränen. Ausgerechnet vor dem richtungweisenden Abstiegsduell am Sonntag (15.15 Uhr im LIVE-TICKER) bei Eintracht Frankfurt hat sich die Personalsituation weiter verschärft.

Als Marc Ziegler regungslos auf dem Platz liegen blieb, hielten die Verantwortlichen des VfB Stuttgart und die 28.500 Zuschauer im Stadion den Atem an. Der Keeper war nach einem Zusammenprall mit Benfica Lissabons Nicolas Gaitan bewusstlos auf dem Platz zusammengesackt, musste vom Platz getragen und ins Krankenhaus eingeliefert werden. Am Freitag gab der VfB zwar Entwarnung, Ziegler hätte nur eine Gehirnerschütterung erlitten und sich keine Verletzungen am Schädel und an der Halswirbelsäule zugezogen, doch der Schock über den erneuten Nackenschlag saß tief.

Bobic konsterniert

"Das ist schon kurios. Da blickst du positiv nach vorne und bekommst schon wieder was auf die Backen", sagte ein konsternierter VfB-Sportdirektor Fredi Bobic nach dem 0:2 (0:1) in der Europa-League-Zwischenrunde gegen Portugals Meister (Hinspiel 1:2).

Ziegler war erst am Mittwoch von Trainer Bruno Labbadia zur neuen Nummer eins befördert worden und sollte mit seiner Ausstrahlung positiv auf die wacklige Defensive des Tabellen-17. einwirken. Nach 52 Minuten war die Wirkung des Torwartwechsels aber verpufft und Sven Ulreich musste wieder zwischen die Pfosten rücken.

VfB-Lazarett wird größer

Mit Zieglers Verletzung werden die Sorgenfalten beim Tabellen-17. tiefer und das Lazarett in der entscheidenden Saisonphase immer größer. Neben dem Keeper sind derzeit Cacau (Adduktorenprobleme), Serdar Tasci (Leistenprobleme), Arthur Boka (Innenbandriss im Knie), Christian Gentner (Bänderriss im Sprunggelenk) sowie Pawel Pogrebnjak (Rippenbruch) angeschlagen oder noch langfristig verletzt. "Wir müssen schauen, dass wir unsere Spieler bis Sonntag wieder ans Laufen bekommen. Aber Hoffnung und Realität ist ja etwas anderes - das hat sich ja hier und heute wieder bewiesen", sagte Bobic mit Blick auf die prekäre Lage.

Das Aus auf Europas Fußball-Bühne geriet zur Randerscheinung. Bobic vermied daher kritische Worte in Richtung der Mannschaft und verteilte lieber Lob: "Sven Ulreich kann stolz auf das sein, was er gezeigt hat. Er hat Größe gezeigt und es ist wichtig, dass er das jetzt so annimmt", sagte Bobic.Trainer Bruno Labbadia zollte Ulreich ebenfalls Respekt: "Er hat so gespielt, wie er die Entscheidung gegen sich angenommen hat. Das Spiel war sehr wichtig für ihn, so gewinnt er die nötige Lockerheit."

Auch Shinji Okazaki, der gegen Benfica einer der besten Stuttgarter Spieler war, sowie Ersatzstürmer Sven Schipplock rückten in den Fokus von Bobic: "Okazaki ist ein Lichtblick in unserer Mannschaft. Er ist eine Belebung für unser Spiel. Und mit Sven bin hochzufrieden. Er hat alles gegeben." Für die Rote Karte für eine Tätlichkeit von Zdravko Kuzmanovic in der Nachspielzeit gegen Franco Jara hatte der Sportdirektor nur ein müdes Lächeln übrig: "Ich habe ihm natürlich gesagt, dass wir so etwas gar nicht brauchen. Aber er hat sich einfach von dem Spieler provozieren lassen."

VfB Stuttgart - Benfica Lissabon: Daten und Fakten zum Spiel

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