Zumindest nach außen gibt sich Gomez zuversichtlich. "Natürlich wird es verdammt schwer, und dennoch ist es machbar", sagte er im Interview mit den Stuttgarter Nachrichten: "Es muss vieles zusammenkommen. Ein schnelles Tor, eine stabile Defensive, ein bisschen Glück ..."
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Das bisschen Glück hatte in Sevilla vor allem Gomez gefehlt, früh vergab er freistehend eine Großchance. Nach der Pleite knöpften sich die italienischen Gazetten den deutschen Torjäger vor - wieder einmal. Doch mit Kritik geht Gomez mittlerweile gelassen um. "Mit solchen Dingen lebe ich doch schon seit Jahren. Nach Siegen ist man der König und nach Niederlagen der Depp. So sind nun einmal die Medien", sagte Gomez schmunzelnd.
Seine Zukunft lässt der 29-Jährige von Schlagzeilen wie "Gomez verrät Florenz" nicht beeinflussen. Mit knappen Worten widerspricht er Gerüchten, er würde die Toskana am Ende der Saison verlassen. Es gehe für ihn beim AC Florenz weiter: "Ich habe hier einen Vertrag für zwei weitere Jahre."
Mission Italien noch nicht erfüllt
Gomez hat seine Mission in Italien noch nicht erfüllt, immer wieder warfen ihn Verletzungen zurück, die Torquote, auf die er beim VfB Stuttgart und beim FC Bayern in der Bundesliga kam, hat er seit seinem Wechsel nach Florenz im Sommer 2013 nicht erreicht. Und daran wird Gomez gemessen, egal wie viel oder wenig er sonst zum Spiel beiträgt.
"Mit der Hinrunde dieser Saison bin ich nicht wirklich zufrieden", sagte Gomez: "Nach der langen Zeit, in der mir aufgrund von Verletzungen der Rhythmus fehlte, hatte ich Anlaufschwierigkeiten. In der Rückrunde habe ich aber bisher viele sehr wichtige Pflichtspieltore gemacht, auf die Saison hochgerechnet, wäre das ein guter Wert. Es geht jedoch sicher noch besser."
Fiorentina mit Titel-Durststrecke
All seine Kritiker wird der kantige Angreifer selbst mit 30 Pflichtspieltreffern nicht überzeugen, ein Anfang wäre jedoch ein zählbarer Beitrag zum kleinen Fußballwunder gegen Sevilla. Denn: Heldenstatus gibt es auch in Italien nur durch Titel und auf einen europäischen wartet die Fiorentina schon seit 1961.
Der SSC Neapel, zweiter italienischer Klub im Halbfinale und Bezwinger des VfL Wolfsburg, hofft, seinen UEFA-Pokal-Triumph aus dem Jahr 1989 zu wiederholen. Vor dem Finale in Warschau (27. Mai) wartet jedoch am Donnerstag die schwierige, aber keinesfalls unlösbare Aufgabe in der Ukraine bei Dnjepr Dnjepropetrowsk (Hinspiel 1:1).