Als die Fußballer von Eintracht Frankfurt am Mittwochmorgen um 9.30 Uhr in den Flieger nach Israel stiegen, blieben die Sitzplätze einiger Stammspieler verwaist. In der Europa League setzt Trainer Armin Veh erstmals auf Rotation - vor allem, um endlich die Krise in der Bundesliga zu beenden.
Der Ausflug zum israelischen Rekordmeister Maccabi Tel Aviv, wo den Hessen am Donnerstag schon ein Punkt zum Erreichen der K.o.-Runde reicht, ist angesichts Tabellenplatz 15 in der Liga kaum mehr als eine Pflichtaufgabe vor dem Rhein-Main-Derby beim FSV Mainz 05 am Sonntag.
"Wir können was ganz Tolles schaffen"
Veh hofft dennoch auf neues Selbstvertrauen. "Wir versuchen zu gewinnen. Wir können in der Europa League etwas ganz Tolles für den Verein schaffen, das ist unser Anreiz", sagte der 52-Jährige: "Ob das gelingt mit einer völlig neuen Mannschaft, ist eine andere Frage. Aber wenn wir es schaffen, wäre es das Beste."
Definitiv nicht dabei helfen werden Tranquillo Barnetta, Martin Lanig (beide Grippe), Sebastian Jung (Wadenblessur) und Sebastian Rode, dem laut Veh "ein wenig Frische" fehlt. Die Dauerläufer Vaclav Kadlec und Bastian Oczipka werden zudem im Bloomfield-Stadion wohl nicht in der Startelf stehen. Möglich ist der Einsatz der Reservisten Marc-Oliver Kempf und Marvin Bakalorz.
"Das ist jetzt der Spagat, den wir hinkriegen müssen", sagte Veh, der nach der enttäuschenden Pleite gegen den VfL Wolfsburg am vergangenen Wochenende (1:2) angekündigt hatte, "nichts Verrücktes" machen zu wollen. "Wir brauchen einen Punkt, das ist natürlich unser Ziel", sagte Mittelfeldspieler Stefan Aigner, der in Tel Aviv zum Einsatz kommen dürfte. "Die Europa League ist immer etwas Besonderes."
Klassenunterschied zur Bundesliga
Die Gegner allerdings, seien nicht unbedingt ein Gradmesser, gab Aigner zu bedenken. "Es gibt schon teilweise Klassenunterschiede zwischen der Bundesliga und der Europa League", sagte er. Im Hinspiel am Main (2:0) hatte Tel Aviv, immerhin Tabellenführer, keine Chance gegen die stürmische Eintracht, die Generalprobe verlor das Team des ehemaligen Bundesliga-Profis Paulo Sousa zudem bei Hapoel Beer Sheva mit 2:3.
Dennoch ließ Veh unter der Woche "geheim" trainieren. Die Gefahr, dass "bis zu 20 Fotografen" Bilder verbreiten und den Ablauf stören könnten, sei zu groß. "Das Team braucht gerade ein bisschen Ruhe", sagte Veh. Einen Grund, "gebückt zu laufen", gebe es aber nicht. "Der Kopf muss hoch, die Brust raus", sagte Veh, der seine Spieler damit offenbar erreicht.
"Unser Trainer hat schon so viel erlebt. Er strahlt Ruhe aus, was der Mannschaft natürlich hilft. Wir reden nicht über den Abstieg, sondern schauen nach oben und nicht nach unten.", sagte Aigner: "Er hat die nötige Erfahrung, um uns aus der Situation rauszuholen." Ein Punkt in Tel Aviv würde dabei helfen.
Voraussichtlichen Aufstellungen:
Tel Aviv: Juan Pablo - Yeini, Garcia, Tibi, Ben Harush - Alberman - Mitrovic, Einbinder - Zahavi, Prica, Itzhaki. - Trainer: Paulo Sousa
Eintracht Frankfurt: Trapp - Celozzi, Zambrano, Anderson, Schröck - Russ, Flum - Aigner, Meier, Inui - Lakic. - Trainer: Armin Veh
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