In der englischen Tageszeitung Telegraph veröffentlichte Eriksson einen Brief mit dem Titel "Lieber Gareth, tu es für mich, Bobby Robson und England". Darin schreibt der 76-Jährige: "Der Job als englischer Trainer bringt einen enormen Druck mit sich. Man hört so viel über 1966 und das Team von Sir Alf Ramsey. Sie wissen, wie groß die Erwartungen an Sie sind, all diese Jahre voller Schmerzen zu beenden. Ich habe es gefühlt. Sir Bobby Robson spürte es. Jeder der 13 Manager seit Sir Alf wird es gespürt haben."
Eriksson weiter: "Keiner von uns hat es geschafft, aber niemand war näher dran als Gareth Southgate. Man kann gar nicht hoch genug einschätzen, wie wichtig der Sonntag für die Zukunft des englischen Fußballs sein könnte. Für kommende Generationen, kleine Jungs und Mädchen werden inspiriert. Dieses Team hat die Chance, dem ganzen Land zu zeigen, dass wir da sind."
Der Schwede lobte Southgate, der seit 2016 im Amt ist und dessen Vertrag in diesem Jahr ausläuft, explizit für seine Verdienste: "Gareth hat aus unseren Fehlern in der Vergangenheit gelernt. Vor allem die mentale Blockade bei den Elfmetern - er hat es weiter geschafft als jeder einzelne von uns."
Englands Männer-Nationalmannschaft feierte 1966 zum ersten und bisher einzigen Mal den Gewinn eines großen Turniers. Damals bezwang man in London die deutsche Nationalelf im Finale mit 4:2 nach Verlängerung. Geoff Hurst schoss in der 101. Minute das sagenumwobene Wembley-Tor.
Eriksson leitete England bei zwei Weltmeisterschaften (2002 und 2006) und einer Europameisterschaft (2004) an. Dabei erreichte er jeweils das Viertelfinale.
Eriksson hat nach Ansicht der Ärzte nur noch maximal ein Jahr zu leben. Die Krankheit wurde entdeckt, als er bei einem Spaziergang im vergangenen Jahr zusammenbrach. Nach der Untersuchung durch die Ärzte stellten diese fest, dass er nicht nur einen Schlaganfall erlitten hatte, sondern auch an Krebs erkrankt ist.