"Das Gefühl mitzunehmen, wirklich wieder auf Augenhöhe mit den Besten zu sein, das kann schon viel wert sein, das kann den Glauben stärken", sagte der Weltmeister von 2014 angesichts der starken Vorstellungen bei der Heim-EM mit dem Viertelfinal-Aus gegen Spanien (1:2 n.V.) und ergänzte: "Was das ganze Turnier an Selbstbewusstsein geschaffen hat, da hoffe ich, dass das weiter trägt. Das ist eine Gruppe von guten Typen, nicht nur von guten Fußballern."
Selbst wird Kroos den Weg zur WM 2026 nicht begleiten - weder auf noch neben dem Platz. Eine Rolle beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) sei "mit meinem Lebensmittelpunkt Madrid schwer" vereinbar, meinte er, das gehöre "nicht zu meinem kurzfristigen Zukunftsplan". Kroos wollte es aber auch "nicht für Jahrzehnte ausschließen".
Nach seinem Abschied von der Fußball-Bühne hat sich Kroos mit seiner Familie in sein "Deutschland-Domizil in Köln" zurückgezogen. Nach der Niederlage gegen Spanien habe er eine "sehr, sehr große Leere" verspürt, die nur mit jener nach dem "Drama dahoam" mit dem FC Bayern in der Champions League 2012 vergleichbar sei.
"Ich habe mich diesem Projekt total gewidmet", sagte er. Auch habe er das Gefühl gehabt, "dass 82 Millionen Leute den Traum hatten, diese Heim-EM zu gewinnen - dann ist es umso bitterer, wenn der Traum nicht nur endet, sondern in dieser Form platzt".
Das Halbfinale zwischen DFB-Bezwinger Spanien und Frankreich wollte sich der 34-Jährige "ganz sicher nicht anschauen". Stattdessen geht es demnächst in den Urlaub. "Ich bin ganz klar der Luxusurlaub-Typ, mit so wenig fremden Menschen wie möglich", sagte Kroos: "Das ist wahrscheinlich die mit Abstand unsympathischste Antwort, die man geben kann, aber die Wahrheit."