Von Filippo Cataldo
Verliebt in Tijani Reijnders, FC Bayern sollte über Calafiori nachdenken
- Meine Top-Elf: Mamardashvili - Kimmich, Calafiori, Saliba, Cucurella - Mainoo, Rejnders, Fabián Ruiz - Musiala, Mikautadze, Williams.
- Honorable Mentions: Bijol, Kadioglu, Rodri, Kroos, Olmo, Güler.
Ich kann nicht behaupten, schockverliebt gewesen zu sein. Ein bisschen aufgefallen war er mir zwar schon während der sehr holprigen Gruppenphase der Niederländer, aber erst als ich Tijani Reijnders während des Achtelfinalspiels gegen Rumänien in der Allianz Arena live spielen sah, war es um mich geschehen. Ich habe seit jeher eine Schwäche für Passmaschinen und Metronomen im zentralen Mittelfeld, Pep Guardiola, Andrea Pirlo, Sergio Busquets, Thiago, Toni Kroos, das waren schon immer meine Spieler. Aber Tijani Reijnders war an diesem Abend in München gegen Rumänien einfach der perfekte Mittelfeldspieler. Er spielte perfekte Pässe, und eben nicht nur kurz naar links und kurz naar rechts, sondern eben auch weit naar links und rechts vorne und vor allem auch ganz vertikal in die Spitze, und das alles mit einer Varianz im Stil und Präzision in der Ausführung, dass ich mich nur verlieben konnte.
Ansonsten haben es drei Spieler von der mit Abstand besten Turniermannschaft in meine Elf geschafft, nur drei Spanier, weil es natürlich auch Rodri, Dani Olmo und Lamine Yamal total verdient gehabt hätten. Aber was wäre diese EM ohne die Georgier gewesen, was ohne die eben auch endlich wieder teils begeisternden Deutschen und in der K.o.-Phase überzeugte mit Kobbie Mainoo (zentraler Mittelfeldspieler, was sonst?) sogar noch ein Engländer. Und auch wenn ich angesichts des ruhmlosen Ausscheidens im Achtelfinale am liebsten drauf verzichtet hätte: Aber mit Riccardo Calafiori ist auch ein Italiener dabei. Denn der war in der Abwehr ähnlich perfekt wie Reijnders im Mittelfeld. Dass Calafiori so gar kein Thema beim FC Bayern zu sein scheint, wundert mich.
Von Nino Duit
Sechs Spanier in der Top-Elf, Musiala der spektakulärste Spieler des Turniers
- Meine Top-Elf: Mamardashvili - Kimmich, Dias, Laporte, Cucurella - Rodri, Ruiz, Olmo - Musiala, Gakpo, Williams.
- Honorable Mentions: Mikautadze, Arda, Schranz, Mainoo, Yamal, Carvajal, Maignan.
Spanien ist mit Abstand die beste Mannschaft dieser EM, entsprechend schaffen es gleich sechs Spieler in die Top-Elf. Mit Dani Carvajal und Lamine Yamal schrammen zwei weitere nur ganz knapp vorbei. Finalgegner England enttäuschte dagegen spielerisch und ist gar nicht vertreten.
Weil kein Mittelstürmer - trotz seiner drei Tore auch nicht Harry Kane - restlos überzeugt, muss der niederländische Linksaußen Cody Gakpo im Zentrum aushelfen. Auch zwei Deutsche sind dabei: Joshua Kimmich glänzte auf seiner alten, neuen Position rechts hinten, Jamal Musiala war der womöglich spektakulärste Spieler des Turniers.
Von Ole Labes
Ich habe Fabián Ruiz unterschätzt, Musiala hilft auch gegen Falten
- Meine Top-Elf: Maignan - Carvajal, Calafiori, Laporte, Kadioglu - Fabián Ruiz, Rodri - Yamal, Musiala, Williams - Gakpo.
- Honorable Mentions: Mamardashvili, Kroos, Sabitzer, Olmo.
Bei dieser EM haben etliche jüngere und ganz junge Spieler für Aufsehen gesorgt. So ist trotz des zeitigen Ausscheidens der Italiener Riccardo Califioris Stern aufgegangen. Dem FC Bologna könnte nach dem Wechsel von Joshua Zirkzee zu Manchester United der nächste Geldregen von der Insel ins Haus stehen. In der Mittelfeldzentrale kommt man schwer um die spanische Zentrale aus Rodri und Fabián Ruiz herum, wobei mich vor allem Letzter doch überrascht hat.
Und die offensive Dreierreihe trieft nur so vor Potenzial. Sollten die Namen Lamine Yamal und Nico Williams vor diesem Turnier noch nicht allen bekannt gewesen sein, hat sich das nach diesen vier Wochen definitiv geändert, - und Jamal Musiala sollte die Sorgenfalten deutscher Fans im Hinblick auf die Zukunft der Nationalmannschaft fast im Alleingang geglättet haben. Stürmer haben sich nicht wirklich aufgedrängt, da hat mir Cody Gakpos Flexibilität noch am besten gefallen.
Von Jochen Tittmar
Spanien wird gewinnen, aber zwei Niederländer waren auch nicht schlecht
- Meine Top-Elf: Mamardashvili - Walker, van Dijk, Cucurella - Olmo, Rodri, Musiala, Fabián Ruiz - Yamal, Gakpo, Williams.
- Honorable Mentions: Maignan, Mikautadze, Simons, Aebischer, Mainoo.
Ich habe mich gleich für sechs Spanier in der Top-11 entschieden, da die Furia Roja für mich die klar dominierende Mannschaft des Turniers war und es am Sonntag auch gewinnen wird. Besonders Rodri gefiel mir extrem gut, ihn würde ich zum besten Spieler der EM küren.
England steht nach teils hanebüchenen Auftritten im Finale, doch mehr Spieler als Rechtsverteidiger Kyle Walker haben mich dort nicht überzeugt. Dessen Tempo und defensive Stabilität ist auch mit 34 Jahren noch herausragend gut.
Mit Virgil van Dijk und Cody Gakpo sehe ich auch zwei Niederländer im Team. Der Innenverteidiger war mit 83 Prozent Erfolgsquote der beste Luftzweikämpfer der Endrunde - und Gakpo kam immerhin auf drei Treffer.
Von Tim Ursinus
Dani Olmo endlich Stammspieler, Joshua Kimmich hat seine Rolle zu 100 Prozent angenommen
- Meine Top-Elf: Mamardaschvili - Kimmich, Guehi, Calafiori, Cucurella - Fabián Ruiz, Rodri, Olmo - Yamal, Gakpo, Musiala.
- Honorable Mentions: Donnarumma, Akanji, Upamecano, Kante, Sabitzer, Mikautazde, N. Williams, Güler.
Da kein echter Neuner bei dieser EM durchweg überzeugt hat, muss Gakpo vorne herhalten, auch wenn er eher Außen zuhause ist. Guehi und Calafiori waren vor der EM kaum auf dem Radar, haben aber beide konstant gut performant.
Über Calafiori wurde ja schon viel erzählt, Guehi spielt aber rein defensiv noch solider. Kimmich hat sich mehr als bewiesen und seine Rolle auf der rechten Abwehrseite zu 100 Prozent angenommen. Das spanische Mittelfeld ist unantastbar, auch wenn Olmo jetzt erst Stammspieler ist - endlich!