In Paragraf 14 des deutschen Jugendarbeitsschutzgesetz ist verankert, dass Jugendliche nur in der Zeit von 6 bis 20 Uhr beschäftigt werden dürfen. Dies gilt für alle Personen unter 18 Jahren, die in Deutschland tätig sind - unabhängig von der Nationalität. Eine Ausnahme gibt es seit 2021 für den Sport. Dann muss jedoch um 23 Uhr für Minderjährige Feierabend sein.
Spaniens Jungstar Yamine Lamal, der seit dem 13. Juli 17 Jahre alt ist, wäre also theoretisch betroffen, sollten die Iberer im Finale der Europameisterschaft in Deutschland gegen England am Sonntagabend (Anpfiff 21 Uhr) in die Verlängerung müssen.
Lamine Yamal: Auswechslung gegen England um 23 Uhr?
Dazu hatte sich Nationaltrainer Luis de la Fuente im Turnierverlauf geäußert.
"Wir sind alle für sein Wohlergehen verantwortlich. Wir werden unseren Job machen und ihn spielen lassen. Mehr nicht", sagte de la Fuente laut der spanischen Sportzeitung Marca.
Der Nationalcoach weiter: "Ich kenne die deutsche Gesetzgebung nicht. Muss Lamine um 23 Uhr raus? Ich glaube nicht."
Theoretisch droht den Spaniern eine Geldstrafe in Höhe von 30.000 Euro, sollte Yamal auch nach 23 Uhr noch spielen oder, bei einem Ende der Partie nach 90 Minuten, noch Medienarbeit erledigen. Es gilt jedoch als unwahrscheinlich, dass diese Regelung in diesem Fall durchgesetzt wird.
Nach einer starken ersten Profisaison beim FC Barcelona liefert Yamal auch im spanischen Dress bei der EM tolle Leistungen. In sechs Spielen auf dem Weg ins Finale stand er fünfmal in der Startformation, zum Abschluss der Gruppenphase gegen Albanien (1:0) kam er von der Bank. Bislang sammelte Yamal bei der EM drei Assists und erzielte ein tolles Tor beim 2:1 gegen Frankreich im Halbfinale.