EM

Finnland - Belgien 0:2: Rote Teufel mit perfekter Vorrunde ins Achtelfinale - Finnen müssen zittern

Von SID
Belgien hat seinen Durchmarsch in der EM-Gruppe B mit enem Sieg über Finnland perfekt gemacht.
© getty

Ein Eigentor von Torwart Lukas Hradecky hat EM-Neuling Finnland beim 0:2 gegen Belgien die schon greifbar nahe Direktqualifikation für das EM-Achtelfinale gekostet. Die Roten Teufel dachten nach ihrer perfekten Vorrunden schon an die K.o.-Phase.

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Lukas Hradecky blickte traurig in den Himmel und war auch durch die Schal-Parade der Anhänger in der Fan-Kurve nicht aufzumuntern. Durch sein vorentscheidendes Eigentor bei Finnlands 0:2 (0:0) gegen Mitfavorit Belgien avancierte der Torwart von Bundesligist Bayer Leverkusen zur tragischen Figur der Skandinavier, nachdem der Schlussmann sein Team zuvor fast alleine mit seinen Paraden beinahe ins Achtelfinale gehievt hätte.

Doch sein Missgeschick zu Beginn der Schlussphase (74.) bedeutete schon vor Belgiens zweitem Treffer durch Romelu Lukaku (81.) das faktische Ende aller Träume des EM-Neulings zumindest vom direkten Einzug in die K.o.-Phase. Während für Finnen das Zittern begann, herzten sich Lukaku, Borussia Dortmunds Bundesliga-Profi Axel Witsel und Mittelfeldstar Kevin de Bruyne und ließen sich danach zusammen mit ihren Kollegen von den belgischen Fans für eine perfekte Vorrunde mit drei Siegen in drei Spielen feiern.

De Bruyne pustete nach dem Arbeitssieg des Weltranglistenersten gegen die 53 Plätze tiefer notierten Nordeuropäer, die als Tabellendritter der Gruppe B noch um einen Platz im Achtelfinale bangen müssen, erst einmal durch. "Es war bis zum ersten Tor ein hartes Spiel für uns, erst danach waren wir stärker", resümierte der frühere Wolfsburger bei MagentaTV, blickte aber auch schon auf das Achtelfinale: "Ich denke, wir haben wieder etwas für unser nächstes Spiel gelernt."

Finnland: Hradecky nur selten gefordert

Bei den Roten Teufeln standen wie angekündigt die "großen Drei" - de Bruyne, Eden Hazard und Witsel - erstmals im Turnierverlauf in der Anfangsformation. Und die Stars bestimmten den Rhythmus des WM-Dritten. Chancen indes blieben trotz aller Überlegenheit zunächst eine Rarität.

Zu selten konnten die Belgier ihren Stürmerstar Lukaku in eine aussichtsreiche Position bringen. Der Mannschaft von Nationaltrainer Roberto Martinez waren im Kombinationsspiel die gleich acht Positionswechsel anzumerken. Und in den wenigen brenzligen Situationen war Hradecky zunächst auf dem Posten.

Im Angriff der finnischen Mannschaft von Nationaltrainer Markku Kanerva lauerten unterdessen Joel Pohjanpalo von Union Berlin und der frühere Bundesliga-Star Teemo Pukki vor der Pause vergeblich auf eine Torgelegenheit. Die Dominanz der Belgier in der Begegnung, die der Münchner Referee Felix Brych in seinem schon zweiten Einsatz bei der laufenden EM-Endrunde souverän leitete, war zu groß.

Belgien: Lukaku bricht Widerstand der Finnen

Nach dem Seitenwechsel blieb Belgien tonangebend, allerdings stellte Finnland zu Beginn des zweiten Durchgangs erkennbar mehr Entlastungsbemühungen an und kam nach rund einer Stunde durch Glen Kamara zum ersten Abschluss. Fast im direkten Gegenzug verhinderte erneut Hradecky gegen Hazard die Führung der Belgier.

Fünf Minuten später war der Leverkusener Keeper nach einem Lukaku-Schuss zwar schon geschlagen. Doch Brych erkannte den Treffer nach Überprüfung durch den Videoschiedsrichter nicht an.

In der Schlussphase kämpften die Finnen aufopferungsvoll um das Remis. Dabei kam Kanervas Mannschaft auch zugute, vor dem Showdown einen Tage mehr Zeit zur Regeneration gehabt zu haben. Doch nach Hradeckys Missgeschick war der Widerstand der Finnen gebrochen.

EM 2021: Die Abschlusstabelle der Gruppe B

PlatzTeamSUNPDiff
1Belgien3009+6
2Dänemark1023+2
3Finnland1023-1
4Russland1023-5

Finnland - Belgien: Die Aufstellungen

Finnland: Hradecky/Bayer Leverkusen (31 Jahre/66 Länderspiele) - Raitala/Minnesota United (32/58), Toivio/BK Häcken (33/72), Arajuuri/FC Pafos (32/52), O'Shaugnessy/HJK Helsinki (26/13), Uronen/KRC Genk (26/50) ab 70. Alho/MTK Budapest (28/13) - Lod/Minnesota United (28/46) ab 90.+1 Forss/FC Brentford (22/7), Sparv/AE Larisa (34/79) ab 59. Schüller/Djurgardens IF (30/44), Kamara/Glasgow Rangers (25/34) - Pohjanpalo/Union Berlin (26/45), Pukki/Norwich City (31/92) ab 90.+1 Jensen/FC Augsburg (23/20). - Trainer: Kanerva

Belgien: Courtois/Real Madrid (29 Jahre/87 Länderspiele) - Boyata/Hertha BSC (30/25), Denayer/Olympique Lyon (25/27), Vermaelen/Vissel Kobe (35/82) - Trossard/Brighton & Holve Albion (26/8) ab 75. Meunier/Borussia Dortmund (29/50), De Bruyne/Manchester City (29/82) ab 90.+1 Vanaken/FC Brügge (28/11), Witsel/Borussia Dortmund (32/111), Chadli/Istanbul Basaksehir (31/66) - 25 Doku/Stade Rennes (19/9) ab 75. Batshuayi/Crystal Palace (27/35), Lukaku/Inter Mailand (28/95) ab 85. Benteke/Crystal Palace (30/40), Eden Hazard/Real Madrid (30/109). - Trainer: Martinez