EM

Rotzfrech zur Überraschung?

Von SPOX
England spielte eine beeindruckende EM-Qualifikation: zehn Spiele, zehn Siege
© getty

Alle Attribute Englands aus der jüngeren Vergangenheit scheinen wie ausgelöscht. Gelingt den Three Lions der große Coup? Gastgeber Frankreich ist mit Deutschland und Spanien die Messlatte. Polen, Österreich, die Türkei und die Schweiz könnten ebenfalls für Überraschungen sorgen.

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24. Ungarn

Die letzten beiden Ergebnisse: Deutschland (0:2), Elfenbeinküste (0:0)

Die Ungarn sind zum ersten Mal seit 44 Jahren wieder bei einer EM dabei. Das Spiel gegen Deutschland hat es aber noch einmal deutlich gezeigt: Es fehlt an offensiven Waffen.

Bereits in der Qualifikation gelangen nur elf Treffer in zehn Spielen. Die beiden letzten Testspiele wurden gar ohne eigenen Treffer beendet.

Der deutsche Trainer Bernd Storck strahlt dennoch Zuversicht aus: "Unser Ziel ist es, das Land würdig zu repräsentieren. Es warten schwierige Begegnungen auf uns, aber wir sind bereit." Die Gruppe der Ungarn mit Portugal, Österreich und Island scheint nicht besonders stark, besonders gegen die Isländer scheinen Punkte möglich - aber wohl nur da.

23. Albanien

Die letzten beiden Ergebnisse: Ukraine (1:3), Katar (3:1)

Zum ersten Mal seit 1964 wieder bei einer EM dabei und doch fehlt irgendwie die Euphorie. Obwohl mit Serbien einer der Erzfeinde in der Qualifikation hinter sich gelassen wurde, fehlt es der Kombetarja vor allem in der Offensive an Qualität.

Dass mit Sokol Cikalleshi ein Spieler ohne Länderspieltor gesetzt ist, sagt alles. Dennoch gelangen Albanien in den beiden abschließenden Tests vier Tore, drei davon allerdings gegen den Fußballzwerg aus Katar.

Gegen die Ukraine konnte man zwar auch treffen, doch wie genau das gelang, wissen die Spieler wohl selbst nicht. Vor allem die sonst so gepriesene Defensive mit Elseid Hysaj und Rekordnationalspieler Lorik Cana und machte gegen Andriy Yarmolenko und Co. keine gute Figur und hatte den einen oder anderen Brand zu löschen. In der Gruppe ist Albanien nicht aufgrund der letzten Spiele der große Außenseiter.

22. Island

Die letzten beiden Ergebnisse: Liechtenstein (4:0), Norwegen (2:3)

Für die Isländer sind die kommenden Spiele nur Bonus. Die Teilnahme ist der größte Erfolg der Geschichte des Landes. In der Vorbereitung lief es dagegen ein wenig holprig. Vor allem beim Spiel in Norwegen sah die isländische Defensive, sonst eigentlich das Prunkstück, mehr als nur einmal schlecht aus.

Freude über das Duell mit Portugal herrscht dennoch. Gerade Coach Lars Lagerbeck, der zusammen mit Heimir Hallgrimsson das einzige Trainerduo des Turniers stellt, zeigt sich vor dem Clash mit Cristiano Ronaldo angriffslustig: "Wir haben keine Angst. Wir haben gegen bessere Teams gespielt, aber vielleicht nicht gegen bessere Spieler."

Platz drei ist nicht unrealistisch, doch Portugal und Österreich werden große Herausforderungen für die Elf der weitestgehend Namenlosen.

21. Nordirland

Die letzten beiden Ergebnisse: Slowakei (0:0), Weißrussland (3:0)

Partystimmung! Anders lässt sich die Gefühlslage in Nordirland nicht beschreiben. Vor allem Will Grigg mutiert mehr und mehr zum Aushängeschild der Nationalmannschaft - und dass, obwohl er nur in der dritten Liga spielt. "Ich habe jede Minute genossen, aber das schlägt alles", lässt Routinier Chris Baird die vergangenen Jahre Revue passieren.

Und darum geht es im Endeffekt für die Nordiren: Mitnehmen was geht und die EM genießen. Zwar stehen mit Jonny Evans oder Steven Davies einige erfahrene Spieler im Kader, doch wirklich große Qualität sucht man vergebens.

"Dann lassen wir halt alle denken, dass wir die Underdogs sind. Wir haben bewiesen, dass wir in dieses Turnier gehören", macht Oliver Norwood den Anhängern zumindest ein bisschen Hoffnung.

20. Wales

Die letzten beiden Ergebnisse: Schweden (0:3), Ukraine (0:1)

Das Spiel der Waliser steht und fällt mit Gareth Bale, dennoch ist das restliche Gebilde harmonisch aufeinander abgestimmt und hat seine Stärken in der Defensive. Gegen die Ukraine war Bale noch nicht dabei und das Spiel gegen einen Gegner auf vermeintlicher Augenhöhe ging verloren. Im abschließenden Test gegen Schweden, diesmal mit Bale von der Bank, wurde es dann richtig bitter.

Neben Bale ist vor allem das Mittelfeld das Prunkstück des Kaders, doch dann hört es auch schon auf. Dennoch gibt sich Bale betont positiv: "Wir wollen jedes Spiel, das wir spielen, gewinnen. Wir wollen die Gruppe gewinnen. Wir fahren nicht dorthin, um das Feld zu komplettieren."

Dafür müssen die Stars allerdings in Topform sein und auch die Nebenmänner das eine oder andere Prozent mehr herauskitzeln.

19. Rumänien

Die letzten beiden Ergebnisse: Georgien (5:1), Ukraine (3:4)

Verkehrte Welt bei den Rumänen. Nach einer Quali mit sattelfester Abwehr und nur zwei Gegentoren - den wenigsten der gesamten Qualifikation - setzte es gegen die Ukraine gleich deren vier. Im Gegenzug konnten acht eigene Tore erzielt werden.

Die Rumänen sind somit ein defensiv sehr stabiles Team, das im Kollektiv gegen den Ball arbeitet und schwer zu überwinden ist. Nach vorne geht es meist über Konter, die solide ausgespielt werden.

Nach dem Rauswurf von Alexandru Maxim ist auch die Stimmung im Team wieder besser. Die Spieler freuen sich trotz Außenseiterrolle auf die Spiele: "Die Teilnahme an der EM ist ein erfüllter Traum, die Krönung einer lebenslangen Arbeit", sagte Mittelfeldspieler Ovidiu Hoban.