EM

Mageres Remis nach schwachem Spiel

Von Daniel Börlein / Fabian Huwe
Samir Nasri (l.) erzielte das 1:1 für Frankreich gegen England
© Getty

Frankreich und England haben sich im ersten Spiel der Gruppe D mit einem 1:1 (1:1) getrennt. Die Franzosen bleiben damit auch im 22. Spiel in Folge ungeschlagen.

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Vor 50.000 Zuschauern im EM-Stadion von Donezk brachte Joleon Lescott England per Kopf in Führung (30.). Samir Nasri gelang noch vor der Pause der Ausgleich (39.).

Reaktionen:

Laurent Blanc (Trainer Frankreich): "Wir waren ein wenig schüchtern am Anfang. Aber mit dem Tor waren wir im Spiel. In der zweiten Halbzeit hätte wir ein zweites Tor erzielen müssen. Man hat beiden Teams angemerkt, dass sie gewinnen wollten, aber das Unentschieden geht in Ordnung."

Roy Hodgson (Trainer England): "Beide Teams haben unter schweren Bedingungen von Anfang an ein gutes Spiel gezeigt. Am Ende haben beide Mannschaften mit der Hitze zu kämpfen gehabt. Ich bin sehr glücklich, dass das Spiel so gelaufen und so ausgegangen ist. Ich war froh zu sehen, dass meine Mannschaft auf diesem Level spielen kann. Jetzt können wir uns voll auf unsere nächsten Aufgaben konzentrieren."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei den Franzosen steht Ribery natürlich in der Startelf. Er stürmt neben Benzema und Nasri. Hodgson bringt Oxlade-Chamberlain und Milner statt Downing und Walcott auf den Außen. Welbeck ist die einzige Spitze.

15.: Welbeck steckt den Ball zentral vor dem Tor auf Milner durch, der Lloris austeigen lässt und dann das leere Tor vor sich hat. Aber der Winkel ist ein wenig zu spitz und Milner setzt die Kugel ans Außennetz.

30., 0:1, Lescott: Gerrard bringt einen Freistoß von rechts in die Mitte und findet den Kopf von Lescott. Der steht in der Luft und köpft den Ball in die Maschen.

35.: Diarra kommt aus sechs Metern zum Kopfball. Hart kann nur noch seine Hände hochreißen und gerade so den Ball abwehren. Ribery bringt die Kugel nochmal nach innen auf Diarra, doch der köpft vorbei.

39., 1:1, Nasri: Malouda bekommt auf links den Ball und spielt direkt in den Strafraum auf Evra, der leitet weiter auf Ribery. Mit dem Rücken zum Tor legt Ribery den Ball ab auf den nachgerückten Nasri, der von der Strafraumkante draufhält und den Ball unten links ins Netz haut.

80.: Ribery legt per Kopf auf Cabaye ab, der aus 17 Metern den Ball direkt drauf zimmert. Im letzten Moment ist Welbeck dazwischen und klärt zur Ecke.

Fazit: Die Partie hielt nicht das, was die Namen versprachen. Insgesamt ein gerechtes Remis, wenngleich Frankreich etwas mehr investierte.

Der Star des Spiels: Samir Nasri. War neben Ribery der Aktivposten im französischen Offensivspiel. Während der Bayern-Star allerdings den einen oder anderen Ball "herschenkte", verlor Nasri die Kugel auch in Bedrängnis fast nie. Nahm manchmal etwas zu früh das Tempo aus dem Spiel, hatte allerdings auch viele gute Ideen und erzielte das 1:1.

Der Flop des Spiels: Florent Malouda. Sollte im französischen Mittelfeld für spielerische Akzente setzen, hatte nach vorne allerdings keinerlei auffällige Momente. Brauchte häufig zu lange fürs Umschalten und rückte nur in den ersten zehn Minuten konsequent genug mit nach vorne. Auf der Gegenseite hatte auch Gerrard einen schwachen Tag.

Der Schiedsrichter: Nicola Rizzoli. Der Italiener lag mit seinen Entscheidungen meist richtig. Trat ruhig und unspektakulär auf und hatte die Partie jederzeit im Griff.

Die Trainer:

Laurent Blanc setzte, wie schon einige seiner Kollegen bei dieser EM, auf eine Dreierkette im Mittelfeld. Während Cabaye, Diarra, Malouda ihre Sache in der Defensive ordentlich machten, lieferte das Trio im Spiel nach vorne aber zu wenig Impulse. Trotz der mäßigen Leistung einiger Akteure, wartete Blanc lange mit seinen Wechseln.

Roy Hodgson zeigte Mut, indem er Oxlade-Chamberlain zu seinem Pflichtspiel-Debüt für England verhalf. Die Arsenal-Profi enttäuschte seinen Coach nicht und hatte vor allem vor der Pause ein paar gute Szenen. In Durchgang zwei dann blass, weshalb eine frühere Auswechslung Sinn gemacht hätte.

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Das fiel auf:

  • Zu Beginn attackierten beide Teams den gegnerischen Spielaufbau frühzeitig. Während Frankreich versuchte, dem Druck spielerisch zu entkommen, griff England häufig auf lange Bälle aus der Abwehr zurück.
  • Frankreich zeigte sich in der Offensive mit Benzema, Nasri und Ribery flexibel. Das Trio rochierte ständig. Das große Problem: Nasri und Ribery zogen meist zu früh nach innen und nahmen dem eigenen Spiel somit den Raum und die Möglichkeit, in die Tiefe zu passen.
  • Sobald Frankreich in Englands Hälfte war, zogen sich die Three Lions weit zurück und empfingen den Gegner mit zwei Viererketten. Frankreich fiel dagegen kaum etwas ein. Erst Nasris Schuss aus der zweiten Reihe knackte das Bollwerk.
  • Aus dem zentralen Mittelfeld kam bei beiden Teams wenig. Gerrard brauchte fast eine halbe Stunde, um ins Spiel zu kommen. Bei den Franzosen mühte sich Cabaye zwar, lief sich aber auch immer wieder fest.
  • Nach der Pause verlor die Partie deutlich an Schwung. England zeigte sich früh mit dem Remis zufrieden, auch die Franzosen vermieden das Risiko, spielten aber immerhin weiter nach vorne. Beim Spiel in die Spitze zeigte sich die Blanc-Elf allerdings zu unkonzentriert und uninspiriert.

Frankreich - England: Daten zum Spiel

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