EM

Zwei Matchbälle dank Mandzukic

SID
Mario Mandzukic (l.) ließ sich auch von der harten Gangart der Iren nicht aus dem Konzept bringen
© Getty

Nach so einem Spiel hätte er wirklich etwas anderes verdient gehabt als diese gewöhnungsbedürftige UEFA-Trophäe für den "Mann des Spiels". Mario Mandzukic wird es egal gewesen sein. Der Angreifer Kroatiens sprach nach seinen beiden Toren beim 3:1 (2:1)-Erfolg seines Landes gegen Irland von seinem "schönsten Abend in der Nationalelf".

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Mit seinen Treffern sorgte der Bundesliga-Profi vom VfL Wolfsburg schließlich auch dafür, dass die Kroaten in den kommenden beiden Spielen "zwei Matchbälle" haben, wie es deren Nationaltrainer Slaven Bilic formulierte.

Durch das 1:1 zwischen Italien und Spanien würde den Kroaten aus den kommenden beiden Spielen ein Sieg zum Erreichen des Viertelfinales genügen.

Die Iren, bei denen Trainerlegende Giovanni Trapattoni einen Rekord als ältester EM-Trainer alle Zeiten aufstellte, stehen dagegen schon nach einem Spiel angesichts des schwierigen Restprogramms vor dem Aus.

"Wir haben jetzt zwei Spiele gegen zwei schwierige Mannschaften", sagte Bilic, der speziell Italien als einen "Turnierfavoriten" betrachtet.

"Alle haben gedacht, dass die Skandale die italienische Mannschaft beeinträchtigen. Aber Trainer Cesare Prandelli hat gezeigt, dass er dies verhindern kann."

Bilic: Sonderlob für Mandzukic

Ein besonderes Lob hatte der frühere knochenharte Bundesligaverteidiger Bilic für Matchwinner Mandzukic übrig: "Ich bedanke mich bei Mario für eine großartige Leistung. Er ist ein 'Top-Class-Player'. Er läuft viel und macht auch viel für die Defensive."

Und tatsächlich war die Leistung des 26-Jährigen gar nicht hoch genug einzuschätzen. Denn in Richard Dunne und Sean St. Ledger traf Mandzukic auf das wohl härteste Innenverteidigerpärchen dieser Europameisterschaft.

Aber Mandzukic ließ sich von den einschüchternden Gestalten im irischen Abwehrzentrum nicht beeindrucken und wirkte glaubhaft, als er nach dem Spiel sagte: "Ich habe keine Probleme, Schläge zu kriegen. Aber ich habe auch keine Probleme, Schläge zurückzugeben."

"Mandzukic war super. Unter Felix Magath bist du halt fit"

Im Spiel gegen Irland schlug er vor allem in Form von zwei Toren zurück. Beim 1:0 köpfte er, obwohl er schon kurz weggerutscht war, clever aus gut zehn Metern platziert ins Eck (3. Minute); beim 3:1 traf er nach Flanke des Dortmunder Profis Ivan Perisic ebenfalls per Kopf (48.).

In Wolfsburg hatte er von Trainer Felix Magath nicht immer das volle Vertrauen geschenkt bekommen. Von daher war es zwar nicht ganz gerechtfertigt, aber wohl auch nicht hundertprozentig verkehrt, als Kroatiens Innenverteidiger Gordon Schildenfeld von Eintracht Frankfurt feststellte: "Mandzukic war super. Unter Felix Magath bist du halt fit."

Slaven Bilic, der nach der EM Lokomotive Moskau betreuen wird, sagte später, dass er den Sieg gegen die Mannschaft von Giovanni Trapattoni "erwartet" habe. Schon einen Tag vor dem Spiel hatte er vom "simplen und durchschaubaren Spiel" der Iren gesprochen. Doch wer Bilic an der Seitenlinie im Regen von Posen mit Kapuze und Anzug aufgeregt herumfuhrwerken sah, der bekam schon ein wenig den Eindruck, dass die große Klappe möglicherweise die eigene Unsicherheit überspielen sollte.

Kroatien tut sich lange schwer

Schließlich hatten die Kroaten in der EM-Qualifikation nicht so gespielt, als würden sie bei der EM erwartbare Erfolge einfahren - auch nicht gegen die einfach gestrickte Kämpfertruppe aus Irland.

Und nach dem frühen 1:0 durch Mandzukic schienen die Kroaten diesen Eindruck zu bestätigen. In der Folgezeit zogen sie sich komplett zurück und warteten - bis St. Ledger den Ausgleich erzielte (19.). Doch erst nachdem dem Team von Bilic kurz vor der Halbzeitpause das 2:1 durch Nikica Jelavic (43.) und kurz danach das 3:1 durch Mandzukic erzielt hatten, wurde es für die Kroaten der erwartbare Erfolg.

Irland - Kroatien: Daten zum Spiel

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