Unter den 19 Schiedsrichtern befinden sich mit Daniel Siebert und Felix Zwayer auch zwei Deutsche. Das führte in den sozialen Netzwerken bereits zu hitzigen Diskussionen. Unter anderem regte sich der ehemalige Schiedsrichter Manuel Gräfe über die Entscheidung auf.
Auf der Plattform X schrieb Gräfe: "Fröhlich hat zum Schluss sein Vermächtnis geschaffen." Es werde vorrangig nach persönlichen und regionalen Aspekten entschieden, nicht aber nach dem Leistungsprinzip. Die Nominierung von Zwayer beschrieb der ehemalige Schiedsrichter als "Tiefpunkt der Fehlentwicklung" des deutschen Schiedsrichterwesens.
Auch die Nominierung von Siebert sieht Gräfe kritisch, weil dieser zuletzt keine guten Leistungen gezeigt habe. Man habe es in Deutschland versäumt und zum Teil sogar verhindert, dass junge Schiedsrichter wie Sven Jablonski sich international weiterentwickeln können.
Zwayer steht in Deutschland vor allem deshalb in der Kritik, weil er in den großen Wettskandal von 2005 rund um Robert Hoyzer verwickelt war. Er selbst bestritt dies und argumentierte, er habe die sechsmonatige Sperre seinerzeit akzeptiert, um sich weitere Verfahren zu ersparen.
Siebert stand vor allem bei der WM 2022 in Katar im Mittelpunkt, als er schwache Leistungen zeigte. Auch im Anschluss agierte er national und international alles andere als fehlerfrei, kam in der aktuellen Saison nur bei zwei Champions-League-Gruppenspielen zum Einsatz.
Auch der eine oder andere internationale Name wird im Internet hinterfragt. So sind mit Glenn Nyberg (Schweden) und Jesus Gil Manzano (Spanien) zwei Schiedsrichter dabei, die erst jüngst mit Fehlentscheidungen auf sich aufmerksam machten. Nyberg im Hinspiel des FC Bayern gegen den FC Arsenal und Manzano jüngst beim Skandaltor im Clásico.
Ebenso wird kritisch darauf geblickt, dass die UEFA keine einzige Frau nominiert hat. Bei der WM in Katar waren noch drei Schiedsrichterinnen mit im Team.
Die Europameisterschaft in Deutschland findet zwischen dem 14. Juni und dem 14. Juli statt. Neben 18 europäischen Schiedsrichtern wird mit Facundo Tello und seinem Gespann auch ein argentinisches Schiedsrichterteam dabei sein.