EM

Kadlec: Machen uns den Druck jetzt selbst

SID
Michal Kadlec setzte sich mit den Tschechen gegen die Polen um Robert Lewandowski (l.) durch
© Getty

Als seine Spieler beim Training wie fröhliche Kinder lachten und scherzten, strahlte der tschechische Nationaltrainer Michal Bilek mit der Sonne um die Wette: Nach dem Einzug in das EM-Viertelfinale ist die Stimmung beim Vize-Europameister von 1996 auf dem vorläufigen Höhepunkt.

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Das Training am Montag in Breslau nutzten die Tschechen noch zur Regeneration, doch der Fokus ist schon auf den kommenden Gegner Portugal gerichtet. "Was willst du mehr? Das ist eine super Mannschaft mit super Spielern. Wir hoffen, dass es so weitergeht", sagte der Leverkusener Michal Kadlec vor dem Aufeinandertreffen am Donnerstag in Warschau.

Die leichte Einheit bei über 30 Grad genossen vor allem Petr Jiracek und Vaclav Pilar. Der Wolfsburger Jiracek, weil er nach eigenem Bekunden durch das Magathsche Training noch "dicke Füße" hat, der zukünftige VfL-Teamkollege Pilar, weil er von Jiracek schon vorgewarnt wurde, was ihn in der neuen Saison erwartet.

Doch der kleine Dauerläufer zeigte sich unbeeindruckt. "Ich bin froh, dass ich den Vertrag in Wolfsburg unterschrieben habe. Ich werde mein Bestes geben. Das Wichtigste ist für mich die Chance, in der Bundesliga zu spielen", sagte Pilar, der ebenso wie Jiracek mit zwei Toren zu den erfolgreichsten Torschützen der EM gehört.

Kampfansage von Kadlec

In erster Linie denke er aber im Moment an die EM, sagte Pilar. Denn nach zwei Siegen in Serie haben die Tschechen als Gruppenerster die Runde der letzten Acht und damit das Minimalziel erreicht. Nun also Portugal. "Natürlich wollen wir gewinnen", sagte Kadlec.

In der Vorrunde stand der Vize-Europameister von 1996 nach dem verpatzten Start gegen Russland (1:4) unter Dauerdruck. Der fiel nach dem Viertelfinal-Einzug deutlich spürbar ab. Trotzdem: "Wenn wir von außen keinen Druck haben, machen wir uns den selber. Dann spielen wir vielleicht besser", kündigte Kadlec an.

Rosicky-Rückkehr am Dienstag

Noch besser würde es sicher mit dem derzeit angeschlagenen Regisseur Tomas Rosicky laufen. Und die Tschechen lassen nichts unversucht, um ihren Kapitän für das Spiel gegen Portugal fit zu bekommen.

Der Spielmacher reiste am Montag kurzfristig zurück in die Heimat. In Prag sind die vorhandenen medizinischen Möglichkeiten offenbar besser, um Rosicky gezielt behandeln zu können.

Der 31-Jährige war wegen Achillessehnenbeschwerden in der Halbzeit des zweiten Gruppenspiels gegen Griechenland (2:1) ausgewechselt worden und hatte den 1:0-Sieg im entscheidenden Spiel gegen Co-Gastgeber Polen am Samstag von der Bank aus verfolgen müssen. Der Mittelfeldmann des FC Arsenal wird am Dienstag in Breslau zurückerwartet.

Michal Kadlec im Steckbrief

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