Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur "Interfax" provozierten die Männer mit Rufen wie "Russland, Russland für immer" und "Russland, deine Größe ist ewig - Ukraine, du bist eine einzige Schande".
Davon fühlte sich eine Gruppe junger Männer in Trikots der Ukraine herausgefordert, es kam zu einer mehrminütigen Schlägerei zwischen den rivalisierenden Lagern. Mitglieder einer Spezialeinheit der Polizei griffen ein, verhafteten mehrere Männer und führten sie in Handschellen ab.
Das sind extreme Töne, die die zum Teil tiefen Gräben zwischen Russen und Ukrainern verdeutlichen. Gerade im Westen der Ukraine, wo Lwiw liegt, ist der große Nachbar im Osten regelrecht verhasst. Immer weniger Ukrainer sprechen überhaupt noch Russisch, aber vielfach Englisch und sogar Deutsch.
Ministerium bestreitet Auseinandersetzung
So könnten anhaltende Erfolge der Sbornaja die Konflikte noch verschärfen. Gleichzeitig werden sich speziell im Osten des Landes auch viele russischstämmige oder russischsprachige Ukrainer der Mannschaft des vermeintlichen Gegners anschließen, sollten die Russen weiter so guten Fußball spielen.
Der ukrainischen Regierung kommt das gelegen. Schon die durch Fernsehbilder dokumentierte Prügelei von Lwiw wollte das ukrainische Innenministerium zum bloßen Gerücht kleinreden. Eine solche Auseinandersetzung habe es nicht gegeben, hieß es am Samstagmorgen in einer Erklärung des Ministeriums.
Eine solche Politik dürfte nach dem Geschmack des ukrainischen Ministerpräsidenten Nikolai Asarow sein. Der war vor dem Sieg der russischen Mannschaft am Freitag gefragt worden, welches Team er bei der EM unterstützen werde. "Ich drücke natürlich der ukrainischen Mannschaft die Daumen", sagte Asarow: "Aber auch Russland."
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