EM

Pilgern und trainieren - Chiellini fällt aus

SID
Beim Gewinn des EM-Titels wartet ein weiter Weg auf Cesare Prandelli
© Getty

Cesare Prandelli war die Müdigkeit deutlich ins Gesicht geschrieben. In der Nacht zum Mittwoch war der italienische Nationalcoach mit seinem Betreuerstab 21 Kilometer vom Mannschaftsquartier bei Krakau zu einem Kloster gepilgert - aus Dankbarkeit für das Erreichen des EM-Viertelfinales.

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Am Nachmittag stand der 54 Jahre alte Coach wieder auf dem Trainingsplatz, um sein Team auf die Partie am Sonntag in Kiew gegen England (20.45 Uhr) vorzubereiten - unter den Augen zahlreicher britischer Journalisten, die im Laufe des Tages nach Krakau gekommen waren.

Nachdem es die Squadra Azzurra in den vergangenen Tagen manchmal etwas langsamer hatte angehen lassen, stehen in den kommenden Tagen jeweils zwei Trainingseinheiten auf dem Programm - volle Konzentration auf den nächsten Gegner.

Die italienischen Medien zeigten sich am Mittwoch zuversichtlich. "Auf geht's, Italien. Das ist zu schaffen", schrieb die "Gazzetta dello Sport" und sprach von einer der "schlagbarsten englischen Mannschaften der vergangenen Jahre". Auch der "Corriere della Sera" nennt England eine Mannschaft, die neben den beiden Stars Wayne Rooney und Steven Gerrard "viel Mittelmaß" habe.

De Rossi mahnt

Bei der italienischen Mannschaft ist man da deutlich zurückhaltender. Mittelfeldspieler Daniele De Rossi sieht das englische Team mit Blick auf die Unterstützung der Fans in Kiew gar im Vorteil. "Das ist der zwölfte Mann für die Engländer", sagte der Mittelfeldspieler am Mittwoch in Krakau.

Für die Fans aus Italien sei es schwierig, nach Kiew zu kommen. In England gebe es zudem eine andere Tradition, was das Reisen zu Spielen der Nationalelf angehe.

Auch vor dem Team äußerte De Rossi Respekt. Gerrard sei der Schlüsselspieler, aber auch sonst verfüge die englische Mannschaft über zahlreiche gute Akteure.

Bei Titelgewinn weitere Pilgerwanderung

Fehlen wird den Italienern auf jeden Fall der verletzte Verteidiger Giorgio Chiellini. Dieser hatte sich im letzten Gruppenspiel am Montag gegen Irland (2:0) eine Muskelverletzung im linken Oberschenkel zugezogen. Der 27-Jährige stand in den bisherigen drei EM-Partien seines Teams stets in der Startformation.

Nach Auskunft von Mannschaftsarzt Enrico Castellacci versucht das medizinische Personal nun alles, um den Verteidiger von Juventus Turin für ein mögliches Halbfinale fit zu bekommen, in dem die Italiener auf Deutschland treffen könnten.

Sollte es für die Italiener danach sogar noch zum Titelgewinn reichen, steht nochmals eine Pilgerwanderung ins Kloster an. Kapitän Gianluigi Buffon versprach für diesen Fall, dass er den kompletten Weg ins Kloster und wieder zurück zu Fuß zurücklegen werde. Am Mittwoch hatte die italienische Delegation um Prandelli für den Rückweg das Auto benutzt.

Cesare Prandelli im Steckbrief

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