Vor 74.605 Zuschauern im Signal Iduna Park gingen die Gäste aus Paderborn nach einer Slapsticknummer von BVB-Keeper Roman Bürki durch Srdjan Lakic zunächst überraschend in Führung (21.). Nur vier Minuten später traf Adrian Ramos zum Ausgleich, ehe Gonzalo Castro das Spiel nach genau einer halben Stunde drehte und später noch zu Shinji Kagawas 3:1 auflegte (41.).
Nach dem Seitenwechsel erhöhten Ilkay Gündogan per Foulelfmeter (55.) und abermals der überragende Castro (58.), ehe ein Doppelschlag in der Schlussphase durch Lukasz Piszczek (88.) und Henrikh Mkhitaryan (89.) für den Endstand sorgte.
Die Runde der letzten 16 wird am Sonntag im Rahmen von Sky90 ausgelost.
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Thomas Tuchel würfelt den BVB nach dem 5:1-Kantersieg gegen Augsburg auf drei Positionen durch. Weigl, Ramos und der widergenesene Mkhitaryan ersetzen Aubameyang, Bender und Reus, der nicht einmal im Kader steht.
Auf Seiten Paderborns tauscht Stefan Effenberg im Vergleich zum 2:0-Sieg bei Union Berlin zwei Mal: Ndjeng und Lakic beginnen, dafür müssen Wahl und Proschwitz auf die Bank.
6.: Es brennt das erste Mal im BVB-Strafraum. Eine scharfe Hereingabe von Brückner von links kann Bürki nicht ausreichend klären, Koc bringt den Ball am zweiten Pfosten aber nicht gefährlich auf den Kasten. Heinloth verwertet den Abpraller aus dem Rückraum, doch Bürki packt zu.
15.: Kagawa bekommt die Kugel nach einer langen Passstaffette rechts im Sechzehner, steht komplett blank vor Kruse, versucht aber wenige Meter vor dem Tor nochmal den Haken nach innen. Ein Paderborner Bein ist dazwischen, nach Hakenablage von Mkhitaryan bekommt Kagawa noch eine Chance - mehr als ein Schüsschen kommt aber nicht heraus.
21., 0:1, Lakic: Was für ein unfassbarer Bock von Bürki! Nach einem ohnehin gewagten Abwurf spielt Gündogan wieder zurück zu seinem Keeper. Der will den heranrauschenden Lakic ausspielen, scheitert aber sensationell und lässt sich das Ei ins eigene Tor legen...
23.: Fast der Ausgleich! Gündogan bedient links im Strafraum Kagawa, Heinloth rutscht weg und der Japaner hat freie Bahn - setzt den Abschluss aber an die Oberkante der Latte.
25., 1:1, Ramos: Der BVB schaltet schnell um und belohnt sich mit dem Ausgleich! Castro aus dem Zentrum mit dem Außenristpass in den Lauf von Ramos, der Kruse links umkurvt und im Fallen einschiebt.
30., 2:1, Castro: Und so dreht man ein Spiel: Eine Bogenlampe am Paderborner Strafraum befördern Hoheneder und Ramos gemeinschaftlich in den Lauf von Castro. Der Neuzugang bleibt cool und trifft per Aufsetzter aus zwölf Metern unten links!
43., 3:1, Kagawa: Traumtor! Kagawa geht von links in den Sechzehner, steckt zu Castro durch, der den Ball dem Japaner per Hacke wieder in den Lauf legt. Kagawa dribbelt auf engstem Raum an Freund und Feind vorbei und chippt die Kugel aus spitzem Winkel sehenswert in den Kasten.
55., 4:1, Gündogan (FE): Wydra holt Ginter ungeschickt von den Beinen und Sippel zeigt sofort auf den Punkt. Gündogan schickt Kruse nach rechts und trifft lässig in die andere Ecke.
58., 5:1, Castro: Dieses Mal darf Gündogan auflegen und die Kugel wunderbar in den Sechzehner durchstecken. Wieder ist Castro da, der lässig aus dem Lauf ins rechte Eck einschiebt. Vierte Torbeteiligung!
88., 6:1, Piszczek: Der Armenier lässt Heinloth links im Strafraum zu einfach stehen und gibt flach vors Tor, wo Piszczek aus wenigen Metern nur noch einschieben muss.
89., 7:1, Mkhitaryan: Das gleiche Tor, nur spiegelverkehrt: Piszczek bedient Mkhitaryan von rechts, der zum Endstand in den leeren Kasten einschiebt.
Fazit: Trotz des Slapstickstarts ein nie gefährdeter Sieg des souveränen BVB gegen einen nur am Anfang dagegenhaltenden SC Paderborn.
Der Star des Spiels: Gonzalo Castro lieferte seinen bislang besten Auftritt im schwarzgelben Dress ab. Sorgte überall auf dem Platz für Gefahr, war extrem engagiert und gefiel im Kombinationsspiel des BVB. Mit zwei Toren und zwei überragenden Assists der spielentscheidende Mann.
Der Flop des Spiels: Niklas Hoheneder stand sinnbildlich für die Defensivprobleme der Paderborner. Der Abwehrchef agierte wie seine Nebenmänner viel zu passiv und kam in 90 Minuten auf gerade einmal einen Zweikampf - den er auch noch verlor. Zudem mit einer unglücklichen Aktion vor dem 1:2.
Der Schiedsrichter: Peter Sippel wurde von seinem Assistenten auf der rechten Seite in der ersten Halbzeit zweimal im Stich gelassen, als er den Dortmundern fälschlicherweise aussichtsreiche Angriffe wegen angeblichem Abseits abpfiff. Ansonsten umsichtige und fehlerfreie Leitung eines fairen Spiels.
Das fiel auf:
- Der BVB von Beginn an mit dem Versuch, das SCP-Bollwerk mit schnellem Kombinationsspiel zu knacken. Am Anfang taten sich die Dortmunder damit allerdings schwer, da die Gäste es eine halbe Stunde lang diszipliniert schafften, alle Mann hinter den Ball zu ziehen und die Räume extrem zu verdichten.
- Ohne Reus und Aubameyang fehlte dem BVB zudem zu Beginn das nötige Tempo. Erst im Laufe der ersten Halbzeit wuselte sich der BVB in die sich jetzt auftuenden Lücken, die der immer ungeordneter und passiver wirkende SCP nach und nach offenbarte.
- Vor allem Dortmunds rechte Seite mit Castro und dem enorm offensivfreudigen Ginter stellte die Gästen vor große Probleme, die gegen die Dortmunder Dynamik und Kombinationen merklich an ihre Grenzen stießen.
- Bei Paderborn machten offensiv lediglich die Anfangsminuten Mut, als es Brückner einige Male gelang, durchzupreschen. Auch leisteten sich die Dortmunder ein paar Unzulänglichkeiten im Aufbauspiel, die die harmlosen Gäste mit Ausnahme des zwischenzeitlichen 1:0 jedoch nicht nutzen konnten.
Borussia Dortmund - SC Paderborn: Die Statistik zum Spiel