Die Bayern folgen Dortmund ins Finale

Mit diesem Kopfball zum 1:0 eröffnete Bastian Schweinsteiger den Torreigen gegen den FCK
© getty

Der FC Bayern München steht erwartungsgemäß im Finale des DFB-Pokals und trifft dort am 17. Mai in Berlin auf Borussia Dortmund. Der Titelverteidiger besiegte den 1. FC Kaiserslautern mit 5:1 (2:0) und darf damit weiter von der Wiederauflage des Triples träumen.

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Bastian Schweinsteiger (23.) und Toni Kroos (32.) sorgten vor 71.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena früh für klare Verhältnisse.

Nach der Pause trafen Thomas Müller (50.) per Elfmeter, Simon Zoller (60.), Mario Mandzukic (78.) und Mario Götze (90.) zum Endstand.

Bayerns Müller geht mit sieben Treffern als bester Torschütze des Pokals ins Finale.

Reaktionen:

Pep Guardiola (Trainer Bayern): "Kaiserslautern hat von Anfang an sehr mutig gespielt. Wir hatten Probleme mit unserem Ballbesitz. Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht in punkto Teamspirit. Ich bin glücklich darüber, wie wir gekämpft haben."

Kosta Runjaic (Trainer FCK): "Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben gute Werbung für uns gemacht, haben uns nicht versteckt und aggressiv gespielt. Wir haben gefühlt mehr aufs Tor geschossen als Manchester. Daher denke ich, dass es eine runde Sache war. Wir wollen jetzt den Schub mitnehmen in das schwere Restprogramm."

Matthias Sammer (Sportvorstand Bayern): "Wir sind glücklich, dass wir im Finale sind, aber ich bin nicht glücklich, wie wir spielen. Wir haben viele Konzentrationsfehler, auch relativ wenig Gruppendynamik. Man kann nicht auf Kommando den Schalter umlegen. Ich habe das Gefühl, wir brennen nicht. Für unsere Aufgaben reicht das nicht. Wir waren unantastbar, aber das haben wir verloren. Wir gehen zu lieb, zu nett, wie in einer Kuschel-Oase miteinander um. Wenn man sich liebt, muss man sich auch die Wahrheit sagen - und die Wahrheit ist: Das ist im Moment nicht genug. Wir haben nach der Meisterschaft genug Spielraum gegeben, um etwas durchzuatmen. Wenn wir das weitermachen, wird es schwierig, noch einen Titel zu holen. Wir müssen uns fragen, ob wir noch zwei Titel wollen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bayern mit vier Änderungen in der Startelf gegenüber dem 0:3 gegen Dortmund: Raeder, Boateng, Müller und Kroos ersetzen Martinez, Rafinha, Götze und den verletzten Neuer.

Beim FCK opfert Runjaic einen Stürmer und stellt auf 4-2-3-1 um. Personell sind es drei Änderungen: Ring, Dick und Heintz ersetzen Idrissou, Lakic und Karl.

9.: Robben und Schweinsteiger bereiten vor, Müller köpft sechs Meter vor dem Tor Dick an. Von der linken Schulter des Außenverteidigers springt der Ball an die Latte. Sippel im FCK-Tor konnte der Kugel da nur hinterher schauen.

23., 1:0, Schweinsteiger: Robben tritt eine Ecke von der rechten Seite mit links scharf vor das Tor. Orban steht zu weit weg von Schweinsteiger, der aus kurzer Distanz das 1:0 köpft.

32., 2:0, Kroos: Robben stürmt rechts nach vorne, wird dann von Löwe und Orban nicht entscheidend gestört. Robben legt für Kroos ab, der mit einem gekonnten Flachschuss ins Eck schießt.

50, 3:0, Müller: Löwe legt im Strafraum Robben. Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer zeigt auf den Punkt. Müller verlädt Sippel zum 3:0.

54.: Müller spielt Ribery frei. Der Franzose hat zehn Meter vor dem Tor freie Bahn, schießt den Ball aber deutlich über das Tor.

60, 3:1, Zoller: Dick wird von Ribery auf dem rechten Flügel nicht angegriffen, sodass er mit links ins Zentrum flanken kann. Zehn Meter vor dem Tor ist Zoller handlungsschneller als Boateng, köpft vor dem Nationalspieler und setzt den Ball unhaltbar für Raeder ins linke untere Eck.

78., 4:1, Mandzukic: Über Boateng kommt der Ball in der Hälfte der Gäste zu Götze, der zentral viel Zeit hat. Götze spielt im richtigen Moment rechts in den Strafraum auf Mandzukic, den Torrejon nicht am Abschluss ins lange Eck hindern kann.

82.: Nach einer schönen Linksflanke von Götze ist Mandzukic kurz vor dem Fünfmeterraum auf Höhe des rechten Pfostens völlig frei. Doch Mandzukic köpft den Ball am Tor vorbei.

90, 5:1, Götze: In der ersten Minute der Nachspielzeit zaubern Ribery und Götze: Ribery schlenzt am Ende eines Solos den Ball an zwei Gegenspielern vorbei in den Lauf des am linken Fünfereck knapp nicht im Abseits stehenden Götze. Der macht dann alles richtig, indem er die Kugel am verdutzten Sippel vorbei flach ins linke Eck setzt.

Fazit: Die Bayern benötigen keine Glanzleistung zum Sieg, der aber auch in der Höhe verdient ist. Kaiserslautern hat sich teuer verkauft.

Der Star des Spiels: Arjen Robben. 60 Minuten genügten dem Niederländer für die Nominierung. Robben war an allen drei Toren zu seiner Dienstzeit beteiligt: Er legte das 1:0 und das 2:0 auf, holte vor dem 3:0 den Elfmeter heraus. Auch ansonsten bester und gefährlichster Bayern-Spieler.

Der Flop des Spiels: Willi Orban. Kaiserslauterns Mittelfeldmann ließ Schweinsteiger vor dem 0:1 ungestört köpfen, ging auch vor dem 0:2 nicht hin, als Robben in Aktionsnähe war. Danach etwas von der Rolle, fing sich aber nach der Pause. Bei Bayern schwach: Franck Ribery.

Der Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer. Souveräne Leitung des erfahrenen Unparteiischen, der beim Elfmeter richtig lag. Einziger Makel: Mit schlechtem Positionsspiel verhinderte er einen Konter des FC Bayern.

Das fiel auf:

  • Wie ein Abziehbild der letzten Spiele: Die Bayern deutlich feldüberlegen, deutlich mehr am Ball, aber auch 20 Minuten deutlich mit angezogener Handbremse, sodass die Münchener nicht wirklich gefährlich werden konnten.
  • Kaiserslautern nicht gewillt, nur zu verteidigen und auf das Schicksal zu warten, sondern mit der Idee, schnelle Konter zu fahren. Allerdings gestaltete sich das Ganze sehr linkslastig: Zimmer und Löwe offensiv beweglich, defensiv aber mit Probleme gegen Robben wie vor dem 0:2 und dem 0:3.
  • Auffällig bei Bayern: Dante und Boateng wiederholt mit schlampigen Bällen im Aufbau. Dantes Ungenauigkeit bei langen Bällen sorgte im ersten Durchgang für einige Ballverluste. Nach der Pause tat es ihnen Schweinsteiger nach.
  • Die Bayern in den entscheidenden Momenten konzentriert, dann aber auch zu oft nachlässig. Hätte Kaiserslautern die Möglichkeiten nach dem 1:3 etwas durchdachter ausgespielt, hätte es für die Münchener gefährlich werden können.
  • Gute Impulse von Mario Götze: Der Mittelfeldspieler riss nach seiner Einwechslung das Spiel an sich, legte mehrmals sehenswert für Mandzukic auf. Der Kroate nutzt die beste Vorarbeit zum entscheidenden 4:1. Das 5:1 war das i-Tüpfelchen.

Bayern - Kaiserslautern: Fakten zum Spiel