Kuntz knöpft sich Pokal-Versager vor

SID
Der 1. FC Kaiserslautern scheiterte im Pokal-Viertelfinale am MSV Duisburg
© Getty

Beim 1. FC Kaiserslautern ist Ernüchterung eingekehrt. Der Einzug ins Pokal-Halbfinale wurde beim Zweitligisten Duisburg fahrlässig verspielt, und Top-Torjäger Srdjan Lakic wird den Klub im Sommer verlassen.

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Der Torjäger geht, die Pokal-Träume sind geplatzt - ausgerechnet vor den Wochen der Wahrheit ist beim abstiegsbedrohten Traditionsklub 1. FC Kaiserslautern Ernüchterung eingekehrt.

"Das war ein knallhartes Hallowach. Es ist trügerisch zu sagen, wir hätten mit der guten Hinrunde und dem DFB-Pokal-Viertelfinale schon etwas erreicht", mahnte Trainer Marco Kurz, nachdem der FCK nahezu ohne Gegenwehr beim 0:2 (0:1) im Spiel beim Zweitligisten MSV Duisburg die Chance auf das Halbfinale verspielt hatte - und damit womöglich die Rückkehr auf die europäische Fußballbühne.

Bei allen sportlichen Enttäuschungen müssen sich die Pfälzer auch noch nach einem neuen Torjäger umschauen. Srdjan Lakic, der 18 Tore in 21 Pflichtspielen erzielte, verlässt den Klub im Sommer ablösefrei in Richtung VfL Wolfsburg.

Lakic erhält als Nachfolger des zu Manchester City gewechselten Edin Dzeko einen Vertrag bis 2015.

"Die Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen. Aber der Wechsel nach Wolfsburg ist eine riesige Herausforderung für mich. Ich möchte zeigen, dass ich ein würdiger Nachfolger des teuersten Spielers der Bundesliga bin", sagte der Kroate: "Bis zum Saisonende werde ich alles für den FCK geben, damit wir die Klasse halten."

Kuntz erschüttert

Doch auch mit Lakic - der Stürmer hatte zuletzt wegen einer Gelb-Roten Karte in München (1:5) gefehlt - lief es beim FCK nicht rund. Der 1,86 m große Kroate blieb wie der Rest der Roten Teufel blass.

"Es hat mich überrascht und ein wenig erschüttert, dass wir hier fast ohne Gegenwehr ausgeschieden sind", sagte Kuntz, und auch Kurz rief den Ernst der Lage nochmal allen ins Gedächtnis: "Das ist eine schwierige Situation. Wir wussten, dass uns dieser Moment in dieser schwierigen Saison irgendwann begegnet. Wir müssen zurück zu unseren Tugenden."

Möglichst schon am Samstag - im Südwest-Derby gegen den FSV Mainz (ab 18.15 Uhr im LIVE-TICKER) wären drei Punkte dringend nötig, ansonsten droht der FCK wieder in die Gefahrenzone abzurutschen.

Denn richtig rund läuft es im Jahr 2011 noch nicht: Hatte es in der Hinrunde noch sechs Zähler aus den ersten beiden Spielen gegeben, fällt die Ausbeute diesmal mit nur einem Punkt deutlich magerer aus.

Sasic ein stiller Genießer

Ein wenig Genugtuung dürfte Kurz' Vorgänger Milan Sasic verspürt haben. Sagen wollte der Kroate, der vor gut 20 Monaten auf dem Betzenberg entlassen worden war, das freilich nicht.

"Ich habe mit der gleichen Leidenschaft in Kaiserslautern gearbeitet wie mein Kollege heute. Jetzt bin ich MSV-Trainer, da freut mich natürlich der Sieg", lautete die diplomatische Antwort des 52-Jährigen.

Der große FCK habe keine Lösungen gefunden, ergänzte Sasic. So hätte der Sieg nach den Toren von Branimir Bajic (36.) und Goran Sukalo (58.) vor 22.917 Zuschauern durchaus höher ausfallen können, zumal nicht nur Kuntz "keine echte Torchance" gesehen hatte.

"Ich bin kein Träumer"

Erstmals seit 1998 steht Duisburg wieder im Halbfinale. Gut dürften dem nicht gerade auf Rosen gebetteten MSV die Zusatzeinnahmen von gut zwei Millionen Euro tun. Der Aufstieg bleibt für den Tabellendritten aber weiter ein Tabu-Thema.

"Ich bin kein Träumer, kein Fantast. Man muss sich nur die Dichte an Mannschaften in der Tabelle und die Quantität in unserem Kader anschauen", sagte Sasic.

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