SV Sandhausen - 1. FC Nürnberg 5:4 i.E. (1:1 n.V.)
Tore: 0:1 Ginczek (27.), 1:1 Schauerte (58.)
Elfmeterschießen: 1:2 Kiyotake, 2:2 Schauerte, Riemann hält Schuss von Balitsch, 3:2 Löning, 3:3 Ginczek, 4:3 Achenbach, 4:4 Nilsson, 5:4 Blum, Riemann hält Schuss von Plattenhardt
Paraden von Sandhausens Keeper Manuel Riemann gegen Hanno Balitsch und Marvin Plattenhardt bedeuteten im Elfmeterschießen die Entscheidung gegen Nürnberg.
Ranisav Jovanovic (3.) und Marco Thiede (6.) vergaben die ersten Gelegenheiten der Partie. Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte musste FCN-Torwart Raphael Schäfer nach einem Freistoß von Timo Achenbach erstmals eingreifen, als der den Ball über die Querlatte lenkte (44.).
"Wir wollen unser Spiel durchziehen und, egal wie, weiterkommen", hatte Wiesinger schon vor der Partie angekündigt. Nach zehn Minuten sorgte Timo Gebhart auch erstmals für Gefahr vor Sandhausens Tor, in dem etwas überraschend Manuel Riemann anstelle von Marco Knaller stand.
Nach 15 Minuten fanden die Gäste endgültig in die Partie und hatten den Zweitligisten lange im Griff. Sandhausen verlegte sich auf Konter, zu oft fehlte dabei aber die nötigte Präzision. Die Unzulänglichkeiten rächten sich auf der anderen Seite durch Ginczeks Treffer nach guter Vorarbeit von Robert Mak.
Auf dem Feld weckten nach dem Wechsel wieder Thiede, allerdings im Abseits, und Jovanovic (51.) die deutlich leiseren Sandhausen-Fans auf, ehe Grudzinski nach einem Foul von Timothy Chandler an Schauerte den Punkt zeigte. Der Gefoulte nutzte seine Chance eiskalt, was die Nürnberger auch für einige Zeit aus dem Konzept brachte.
SV Darmstadt 98 - Borussia Mönchengladbach 5:4 i.E. (0:0 n.V.)
Tore: Fehlanzeige
Elfmeterschießen: 1:0 Sulu, 1:1 Daems, 2:1 Sailer, Zimmermann hält Schuss von de Jong, 3:1 da Costa, 3:2 Xhaka, 4:2 Stegmayer, 4:3 Kruse, ter Stegen hält Schuss von Stroh-Engel, 4:4 Stranzl, 5:4 Ivana, Hrgota verschießt.
Pokal-Blamage für Borussia Mönchengladbach: Die erschreckend schwachen Gladbacher mussten sich beim Drittligisten SV Darmstadt 98 im Elfmeterschießen mit 4:5 geschlagen geben. Nach 120 Minuten hatte es 0:0 gestanden.
"Das ist eine riesige Enttäuschung für uns alle. Es wird sehr, sehr schwer, die Mannschaft wieder aufzurichten. Es liegt jetzt an uns, das schnell zu verdauen. Branimir Hrgota hat natürlich mit sehr viel Risiko geschossen. Da liegt es oft nur an Millimetern", sagte Gladbach-Trainer Lucien Favre.
Der fünfmalige deutsche Meister verpasste damit erstmals seit 2004 (6:7 n.E. bei Bayern München Amateure) die zweite Runde des nationalen Cup-Wettbewerbs. Vor 16.500 Zuschauern im ausverkauften Stadion am Böllenfalltor scheiterte Luuk de Jong im Elfmeterschießen an Torhüter Jan Zimmermann.
Branimir Hrgota setzte zudem den letzten Elfmeter an die Unterkante der Latte. Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen hatte nur gegen Dominik Stroh-Engel pariert.
Nur mit Glück waren die Gladbacher mit einem torlose Unentschieden in die Halbzeit gegangen. Keeper ter Stegen hatte nach einer knappen halben Stunde in höchster Not einen von Darmstadts Kapitän Aytac Sulu abgefälschten Ball an die Latte gelenkt (28.).
Der Neu-Gladbacher Raffael war es , der die erste Chance vergab (10.), als er einen Schuss um einige Meter verzog. Nur drei Minuten später verpasste Lukas Rupp eine Hereingabe von Kruse knapp. Danach entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe - mit leichten Vorteilen für den keineswegs überzeugenden Bundesligisten, der noch viel Luft nach oben hat.
Auch in der Verlängerung fanden die Gladbach kein Mittel. Darmstadt verteidigte weiter geschickt und stand in der Defensive sicher. So musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen.
1. FC Saarbrücken - Werder Bremen 3:1 n.V. (1:1, 1:0)
Tore: 1:0 Fischer (45.), 1:1 Prödl (59.), 2:1 Stegerer (105.), 3:1 Ziemer (111.)
Der Drittliga-Fluch von Werder Bremen hält an und unterlag nach einer ganz schwachen Leistung beim 1. FC Saarbrücken mit 1:3 (1:1, 0:1) nach Verlängerung.
Nils Fischer (45.) erzielte die Führung für den aufopferungsvoll kämpfenden Underdog. Sebastian Prödl (59.) rettete die Bremer zwar in die Verlängerung, doch da sorgten Tim Stegerer (105.+1) und Marcel Ziemer (111.) mit ihren Treffern für die Überraschung und verwandelten den Ludwigspark damit endgültig in ein Tollhaus.
"Das ist der Worst Case. Wenn man das erste Pflichtspiel als neuer Trainer verliert, dann erschwert das die Arbeit. Die Fans waren richtig sauer, aber der Unmut ist berechtigt. Da ist es auch meine Aufgabe, Rede und Antwort zu stehen. Es gab sicherlich vieles zu erklären, aber nichts schönzureden. Heute waren viele Dinge nicht gut", sagte Werder-Coach Robin Dutt.
Vor 15.424 Zuschauern schenkte Dutt den Neuzugängen Luca Caldirola und Cedrick Makiadi von Beginn an sein Vertrauen. In der Offensive setzte der ehemalige DFB-Sportdirektor auf die in der vergangenen Saison erfolgreichsten Bremer Torschützen Nils Petersen und Aaron Hunt.
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Der Gastgeber versuchte das Kombinationsspiel des Favoriten mit zuweilen überhartem Körpereinsatz zu unterbinden. Und die Bremer, durch mehr Ballbesitz zunächst optisch überlegen, schienen durchaus beeindruckt. Vor allem bei den Angriffsbemühungen fehlte die nötige Präzision.
Nach dem Wechsel steigerten sich die Gäste zunächst etwas. Prödl gelang im Nachschuss nach einer Ecke der Ausgleich. In der Verlängerung hatten die Gäste nichts zuzusetzen. Beim Führungstreffer fälschte Clemens Fritz den Schuss von Stegerer unhaltbar ab. Ziemer schloss einen Konter zur Entscheidung ab.
Arminia Bielefeld - Eintracht Braunschweig 2:1 (1:0)
Tore: 1:0 Hille (36.), 1:1 Perthel (66.), 2:1 Jerat (71., Elfmeter)
Rot: Dogan (90.+4, Braunschweig)
Böses Erwachen für Eintracht Braunschweig: Sechs Tage vor dem ersehnten Bundesliga-Comeback nach 28 Jahren scheiterten die Niedersachsen bereits in der ersten Runde und erlebten damit einen echten Stimmungs-Killer. Die Eintracht verlor bei Zweitliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld hochverdient mit 1:2 (0:1). Zu allem Überfluss sah Deniz Dogan in der Nachspielzeit (90.+4) noch nach einer Tätlichkeit die Rote Karte.
"Das war eine sehr leidenschaftliche Partie von beiden Mannschaften. Wir sind schwer reingekommen, vielleicht war es ein Vorteil, dass Bielefeld schon zwei Pflichtspiele absolviert hat. Aber aufgrund der 2. Halbzeit und der Mentalität, die wir da gezeigt haben, bin ich weiterhin sehr, sehr optimistisch", meinte Löwen-Trainer Torsten Lieberknecht.
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Die Ostwestfalen, die im selben Zeitraum nur einmal in der Auftaktrunde gescheitert waren, feierten dagegen erneut auch dank "Aufstiegs-Held" Sebastian Hille. Er köpfte in der 36. Minute das Führungstor. Nach dem Ausgleich des aus Duisburg gekommenen Timo Perthel (66.) sicherte Tim Jerat der Arminia per Handelfmeter den Sieg (71.).
Klos per Kopf (15.), Marcel Appiah mit seinem 14-m-Schuss (16.) oder Manuel Hornig mit einer Direktabnahme (21.) scheiterten knapp. Neun Minuten vor der Pause verwertete Hille einen Freistoß von Marc Lorenz zum 1:0. Braunschweig hatte im ersten Durchgang nur eine echte Chance, einen Freistoß von Deniz Dogan parierte Arminia-Keeper Stefan Ortega Moreno glänzend (40.).
Nach der Pause wurde das Spiel der Eintracht zunächst nicht besser. In der 55. Minute brachte Lieberknecht im Kanadier Simeon Jackson einen Sturmpartner für Oehrl. Zum Ausgleich brauchten sie eine Standard-Situation: Perthel zirkelte einen Freistoß aus 25 Metern um die Mauer, Ortega Moreno sah ihn zu spät.
Nur fünf Minuten später spielte der am Boden liegende Abwehrchef Ermin Bicakcic den Ball im Strafraum mit der Hand, Felix Brych entschied zu Recht auf Elfmeter, Jerat verwandelte sicher.
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