Hyypiä sorgt bei Campino für Gewissensbisse

SID
Sami Hyypiä spielte von 1999 bis 2009 für den FC Liverpool
© Getty

Einen Freund im Rheinland hatte Sami Hyypiä nach zehn Jahren in Liverpool schnell gefunden, doch bei diesem sorgt er künftig für wahre Gewissensbisse.

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"Ich muss mich darauf vorbereiten, Sympathien für Bayer Leverkusen aufzubringen", sagt Campino, der Sänger der Rockband Die Toten Hosen: "Das ist normalerweise eigentlich nicht wirklich möglich als Düsseldorfer, aber da geht bei mir dann die Freundschaft vor."

Auch der 35 Jahre Hyypiä ist sich sicher, dass die Freundschaft mit dem 12 Jahre älteren Leadmann der Düsseldorfer Kultband, der auf der Hochzeit des siebenmaligen finnischen Fußballer des Jahres den Liverpool-Klassiker "You´ll never walk alone" sang, nicht leiden wird.

"In Liverpool war Sami eine Institution"

"Kein Problem, Campino hat gesagt, dass wir Freunde bleiben", sagt der Finne lächelnd. Freunde hat der kantige Innenverteidiger beim FC Liverpool viele gefunden. "Er ist ein absoluter Profi, charakterlich einwandfrei, gewissenhaft. In Liverpool war Sami eine Institution", meint sein neuer Trainer Jupp Heynckes ehrfürchtig.

Den 96-maligen Nationalspieler hatte Bayer schon verpflichtet, als der 64-Jährige Heynckes gerade mal sein unerwartetes Kurz-Comeback bei Bayern München begonnen hatte. Doch die Verpflichtung hätte auch seine vollste Zustimmung gefunden. Denn Hyypiä ist nicht nur als Innenverteidiger gefragt, sondern vor allem als Führungsspieler.

"Mit seiner Erfahrung und seiner Präsenz auf dem Platz wird er mehr Stabilität in unsere junge Mannschaft bringen", sagt Sportchef Rudi Völler.

Minimalziel: Europa

Dies ist auch nötig, denn in der Vorsaison erlebte die junge Bayer-Elf unter Heynckes-Vorgänger Bruno Labbadia nach glänzender Vorrunde einen kapitalen Absturz und verpasste den Einzug ins internationale Geschäft deutlich. Dies darf nach Ansicht Hyypiäs, der einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieb, nicht wieder passieren.

"Europäisch zu spielen, muss das Minimalziel sein", erklärt der in so mancher Europacup-Schlacht erprobte Abwehrspieler, der mit Liverpool 2001 den UEFA-Cup und 2005 sogar die Champions League gewann: "Für eine Mannschaft wie Bayer Leverkusen ist es wichtig, jede Saison in Europa dabei zu sein."

Bei den Reds hatte ihn im Vorjahr der Slowake Martin Skrtel überwiegend ins zweite Glied verbannt. Nur noch zwölfmal spielte Hyypiä von Beginn an. "Aber mein Anspruch ist es, oft zu spielen, möglichst jede Woche", sagt er. Und da er sich fürs Altenteil zu fit fühlte, wechselte er nach einem Jahrzehnt noch einmal den Verein.

Campino: "Ich halte zu ihm"

Die Wahl fiel nach eigenen Angaben auf Bayer, weil ihn die Stimmung in der BayArena im Jahr 2002 begeisterte. Damals besiegte eine Bayer-Elf um Michael Ballack, Ze Roberto und Ulf Kirsten "Pool" auf dem Weg ins Champions-League-Finale in einem begeisternden Spiel mit 4:2.

Campino gönnte Leverkusen als leidenschaftlicher Liverpool-Fan damals das Aus. Nun wird er mit Bayer mitfiebern. "Ich halte zu Sami, egal für welchen Verein der in Zukunft spielen wird", sagt er: "Ich kann dem unmöglich wünschen, dass er hier Niederlagen kassiert."

Und ein direkter Gewissenskonflikt bleibt dem Rockstar erspart. Auf Liverpool kann Bayer in diesem Jahr nicht treffen. Und für einen Vergleich mit Campinos zweiter Liebe, dem Zweitligisten Fortuna Düsseldorf, müsste schon das Los im DFB-Pokal sorgen, in den Bayer am Freitag beim Regionalligisten SV Babelsberg startet (ab 20.15 im LIVE-TICKER und aufi Sky).

Sami Hyypiä im Steckbrief